2,3-12: „3 Lasst euch von niemandem verführen, in keinerlei Weise; denn zuvor muss der Abfall kommen und der Mensch der Bosheit offenbart werden, der Sohn des Verderbens. 4 Er ist der Widersacher, der sich erhebt über alles, was Gott oder Gottesdienst heißt, sodass er sich in den Tempel Gottes setzt und vorgibt, er sei Gott. 5 Erinnert ihr euch nicht daran, dass ich euch dies sagte, als ich noch bei euch war? 6 Und ihr wisst, was ihn noch aufhält, bis er offenbart wird zu seiner Zeit. 7 Denn es regt sich schon das Geheimnis der Bosheit; nur muss der, der es jetzt noch aufhält, weggetan werden, 8 und dann wird der Böse offenbart werden. Ihn wird der Herr Jesus umbringen mit dem Hauch seines Mundes und wird ihm ein Ende machen durch seine Erscheinung, wenn er kommt. 9 Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern 10 und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. 11 Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, sodass sie der Lüge glauben, 12 damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit.

Nach der allgemeinen Ermahnung in den ersten beiden Versen, sich nicht verunsichern zu lassen durch falsche Propheten, die behaupteten, dass der Tag des Herrn schon gekommen sei, erklärt Paulus nun, warum dies nicht sein kann. Dazu erklärt er, dass vor der Wiederkehr des Herrn erst noch eine Zeit des Abfalls kommen muss.

  • Für mich klingt das danach, dass nach dieser Zeit und vor dem 2. Kommen des Herrn noch eine (kurze) Zeit heftiger Rebellion kommen muss. Ich verstehe dies als die Zeit, die in der Offenbarung immer mal wieder beschrieben wird … die Zeit nach der Ausbreitung des Evangeliums durch die 2 Zeugen, (Offb 11,7ff) oder auch die Zeit nach den „1000 Jahren“, von der wir in Offb 20,7ff lesen.
  • Ich denke, dass wir als Christen nie in Angst und Schrecken leben sollten. Andererseits müssen wir darauf gefasst sein, dass schwere Zeiten kommen können.

Nun könnte man denken, dass hier nun Wort gegen Wort steht und Paulus einfach sagt, glaubt mir mehr als den anderen. Aber das ist nicht so. Vielmehr bezieht sich Paulus in seinen Ausführungen auf Ankündigungen aus dem Alten Testament, zum Bsp aus Daniel 11 und Jesaja 11.

Genau das ist der Maßstab, an dem sich selbst der Apostel messen lassen muss. Alls Lehre muss im Einklang mit aller anderen biblischen Offenbarung stehen. Dass Paulus als Apostel dabei ein tieferes Verständnis der zukünftigen Dinge hat, als noch die AT Propheten, sollte uns nicht überraschen. Das ist einfach Ausdruck der fortschreitenden göttlichen Offenbarung (die aber inzwischen mit dem biblischen Kanon ihren Abschluss gefunden hat). Aber jede weitergehende Offenbarung stand dabei eben nie im Widerspruch zu dem, was Gott zuvor schon offenbart hatte. Denn Gott widerspricht sich nicht selbst.

Die Lehre der falschen Propheten ließ sich also genau daran entlarven. Und so ist das ja bis heute. Falsche Lehrer sagen Dinge, die im Widerspruch zur Bibel stehen, auch wenn sie natürlich das Gegenteil behaupten.

Hier kommt dann die Jahreslosung für 2025 zum Tragen, über die ich morgen Abend predigen werden: Prüft alles, das Gute behaltet.