Zu Beginn von Kapitel 5 geht es weiter um das Sündopfer, für unbeabsichtigt begangene Sünden. Die Sündopferberichte machen mich sehr dankbar dafür, dass ich nicht ständig wieder Opfer bringen muss. Ich frage mich, wie sich die Israeliten gefühlt haben, wenn ihnen klar wurde, dass sie eine Sünde begangen hatten und bevor die dann das Opfer gebracht hatten? Fürchteten sie vom Zorn Gottes getroffen zu werden? Wenn wir uns darüber klar werden, können wir erst richtig die Freiheit genießen, die wir als Christen haben.

Was hier auch deutlich wird ist, dass wir versehentlich sündigen können. Das heißt, was zählt ist Gottes objektive Wahrheit und nicht unsere subjektive Wahrnehmung. Deshalb sollten wir uns immer wieder darum bemühen, uns in unserem Denken durch das Wort Gottes korrigieren zu lassen … um dann die Gnade Gottes überhaupt erst – zumindest ansatzweise – begreifen zu können.

Dann folgt das recht ähnliche Schuldopfer. Dieses war dann zu bringen, wenn durch die Sünde jemandem ein Schaden zugefügt worden war. Den galt es dann auch noch wieder gut zu machen.

In den Kapiteln 6-7 gibt Gott nun auch den Priestern genaue Anweisungen dazu, was ihre Rolle bei den verschiedenen Opfern ist. Hier wiederholen sich die 5 zuvor beschriebenen Opfer. In den ersten 5 Kapiteln stand dabei eben im Fokus, was die Opfernden tun sollten. Hier sehen wir die Empfänger und die letztendlich Ausführenden beim Opferdienst.

Ganz am Ende wird dann noch ein 6. Opfer erwähnt: das Einsetzungsopfer (7,37). Das wird dann eigentlich erst in Kapitel 9 weiter erklärt. Dabei handelt es ist wohl letztendlich um kein komplett eigenständiges Opfer, sondern es sind mehrere Opfer, die zu diesem besonderen Anlass gebracht werden sollen.

Was grundsätzlich auffällt ist zum Beispiel, dass das Feuer auf dem Altar ständig brennen soll. Das klingt für mich nach einer ständigen Verbindung nach oben (zu Gott), die nicht unterbrochen werden darf. Im ersten Moment musste ich bei dem Bild an Gebet denken, auch das sollte ja beständiger Teil unseres Lebens mit Gott sein … auch wenn wohl kaum einer unter uns – trotz biblischer Aufforderung – ständig im Gebet ist.

Andererseits ist die Verbindung zum Herrn durch unser ein-für-alle-Mal Opfer ja ständig möglich. Wir müssen nicht erst den Altar bedienen, sondern können durch Christus jederzeit zum Thron der Gnade kommen.

Was wir hier aber eben auch schon sehen ist, dass Gott vorsorgt, so dass die Menschen auch damals schon jederzeit vor Gott kommen konnten.

  • Dabei sind keine Opfer mehr gefragt … außer „daß wir unsere Leiber hingeben als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei unser vernünftiger Gottesdienst.“ (Röm 12,1)