Nachdem im 9. Kapitel erklärt wurde, wie Gott selbst das Volk durch die Wolken- und Feuersäule geleitet hat, lesen wir nun davon, wie das auch durch die Trompeten geschehen soll.

Und dann beginnt die Wüstenwanderung. Die Zeit der Vorbereitung ist vorüber und nun wird zum Marsch geblasen. Rückblickend ist es interessant, wie Gott die frisch Geretteten erst einmal instruiert, bevor sie ihren Marsch beginnen. Das sollte uns zu denken geben.

  • Wenn wir erleben, dass Menschen zum Glauben kommen, sollten wir uns auch darum bemühen, sie möglichst schnell fit zu machen, für den nun beginnenden Weg mit Gott in Richtung Ewigkeit. Ich bin davon überzeugt, dass viele Nöte von Christen und in der Gemeinde damit zu tun haben, dass frisch-Bekehrte oftmals nicht wirklich mit guter Lehre zugerüstet werden.

In mitten des Berichts vom Aufbruch kommt ab Vers 29 der Einschub bzgl Hobab. Mose bittet diesen Midianiter dabei zu bleiben, weil er besondere Kenntnisse hat. Hobab scheint gläubig zu sein – gehört aber eben (noch) nicht zu Gottes Volk.

  • Wir sehen hier (wie auch an anderen Stellen), dass Gott immer wieder auch „Heiden“ gebraucht und seinem Volk hinzutut. Das mag schon ein Schatten darauf sein, dass eines Tages ja ohnehin Menschen aus allen Völkern zu Gottes Volk gehören werden.

Kaum hat sich das Volk Israel auf den Weg zum gelobten Land gemacht, beginnt es auch schon zu klagen. Gott straft diese Einstellung durch ein Feuer. In ihrer Not ruft das Volk zu Mose, der für das Volk vor dem Herrn eintritt und damit eine Mittler-Rolle ähnlich der des Christus einnimmt.

Dann lesen wir, wie Fremde, die mit Israel unterwegs sind, das Volk wieder vom guten Weg abbringen.

  • Das ist ein ziemlich klares Beispiel dafür, was geschehen kann, wenn Ungläubige inmitten der Gläubigen leben. Sie fördern nicht den Gehorsam und die Treue zu Gott. Aber natürlich entlässt das die Gläubigen nicht aus ihrer Verantwortung.

Es ist schon erstaunlich, wie schnell diese wieder klagen. Noch erstaunlicher ist es, dass Gott dieses Mal darauf eingeht … und das, obwohl Mose dieses Mal nicht für das Volk eintritt, sondern selber gegen Gott klagt.

Der Herr erhört beide Klagen. Das Volk bekommt Fleisch, bis es ihnen aus den Ohren raushängt und Mose bekommt Unterstützung. Das ist schon fast ein kleines Pfingsten. Gottes Geist erfüllt auch noch 70 Andere. Und Mose sagt etwas, dass ich dann an Pfingsten erfüllen sollte: „Wollte Gott, daß alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe!“

  • In diesem Kapitel sehen wir also unseren geduldigen Gott, der uns in seiner Gnade nicht immer das gibt, was wir verdient hätten, sondern uns immer wieder reich beschenkt!

Nachdem Mose schon in Kapitel 11 sehr darunter gelitten hatte, dass das Volk so untreu und klagend war, muss Mose nun in Kapitel 12 Widerstand von seinen eigenen Geschwistern erdulden.

  • Mose ist hier eindeutig ein Schatten des HERRMN Jesus, der auch viel erleiden musste und auch von den seinen abgelehnt wurde … aber von Gott als Gottes Knecht und Herr bestätigt wurde. Und so wie Jesus, so tritt hier Mose für die ein, die sich gegen ihn gewandt hatten.

In Kapitel 13 lesen wir von der Aussendung der 12 Kundschafter in das gelobte Land. Nach 40 Tagen kommen die Kundschafter zurück und bringen den Beleg mit, dass das Land genau so ist, wie der HER es verheißen hat: es ist extrem fruchtbar. Doch die Kundschafter verbreiten keinen Optimismus. Sie sehen nicht die großen Möglichkeiten, sondern eher die Probleme. Sie machen dem Volk Angst mit ihrer Beschreibung der Menschen, die dort leben. Nur Kaleb stellt sich gegen diesen Pessimismus und ruft das Volk dazu auf, darauf zu vertrauen, dass sie das Land einnehmen können.

Doch die anderen Botschafter verbreiten Gerüchte, so dass das Volk aufbegehrt. Hier wird die Grundlage gelegt für das Drama von 40 Jahren in der Wüste und dem Tod einer ganzen Generation.

  • Ihr Lieben: ich befürchte, dass so manche Gott-gewollte Initiative daran scheitert, dass manche Leiter kein Gottvertrauen haben und dann mit Gerüchten und Übertreibungen auch andere davon abhalten, den Segen zu erleben, den sie sonst erleben dürften.
  • Lasst uns nicht solche Menschen sein. Lasst uns einander im Gott-vertrauen anspornen und einander so helfen, wenn wir mal Glaubensschwach sind!