Kapitel 14 ist ganz zentral für den Fortgang des Buchs, denn er findet sich nun die Erklärung dafür, dass Israel 40 Jahre in der Wüste bleiben musste und eine ganze Generation wegen ihres Unglaubens gerichtet wurde. Nur Kaleb und Josua wissen darum, dass Gott mächtig ist und ER alles zu tun vermag. Alle Anderen beurteilen die Situation rein menschlich.

  • Das ist eine Gefahr, der wir alle ausgesetzt sind. Wir müssen uns immer wieder darauf besinnen, dass wir mit Gott alles zu tun vermögen, wozu ER uns berufen hat! Dazu müssen wir manchmal aufhören, auf die Umstände zu sehen und uns selbst zuzuhören. Stattdessen sollten wir auf Gott sehen und uns selber Gottes Wort predigen!

Ab Vers 10 greift Gott selbst ein. Wie schon nach dem Ereignis mit dem Goldenen Kalb wird Mose hier von Gott getestet. Gott verkündet ihm, dass er das Volk vernichten würde. Das wäre entgegen dem, was Gott selbst verheißen hat. Aber seine Enttäuschung über das Volk und sein Zorn sind real. Mose erweist sich hier wiederum als Schatten des Christus. Er tritt für das Volk ein und erinnert Gott an seine Verheißungen und ist auf Gottes Ehre bedacht – was für ein Kontrast im Vergleich zum Volk, das nicht auf Gottes Verheißungen vertraut hat und ihm nicht die Ehre gibt.

Gottes Barmherzigkeit und Gnade gehen einher mit seiner Gerechtigkeit. Deshalb richtet er die untreue Generation indem er sie bis zum Ende ihres Lebens durch die Wüste ziehen lässt und damit eben nicht dahin gehen lässt, wohin sie nicht wollten. Dadurch, dass er sie aber weiter am Leben lässt, stellt Gott sicher, dass sie Nachkommen haben können, denen er dann das gelobte Land geben wird.

Nur die 10 Leiter, die gegen Kaleb und Josua waren, werden sofort gerichtet. Für sie gibt es die sofortige Todesstrafe. -> Auch das macht Sinn. Leiter werden in schärferem Masse gerichtet.

Das Volk zeigt aber gleich nochmal, wie wenig sie verstanden haben. Nachdem Gott sein Urteil verkündet hat, wollen sie nun doch schnell noch gehorchen. Aber es ist zu spät und der Versuch ist letztendlich wiederum ein Akt des Ungehorsams und findet Gottes Strafe durch die Hand der Feinde.

Es ist schon interessant, dass Gott dann zu Beginn von Kap. 15 Anweisungen für die Zeit nach der Landnahme gibt, da es ja noch 40 Jahre dauern wird und die ganze Generation, zu der er hier spricht, dann ja nicht mehr dabei sein wird. Schließlich haben die Israeliten oft Gottes Wort für aktuelle Situationen sehr schnell wieder vergessen. Oder vertraut Gott hier auf Kalb und Josua oder die Kinder? Außerdem ist es ja interessant, dass hier Anweisungen zum Speis- und Trankopfer kommen … und das zu einer Zeit, zu der nun 40 Jahre nur Wüstensand zu sehen sein wird. So steckt in diesen Anordnungen indirekt auch die Zusage für eine bessere Zeit.

  • Wahrscheinlich ist das alles aber vor allem eine Bestätigung, dass das Volk das Land eines Tages einnehmen wird. Diese Zusage kommt inmitten von Berichten über Rebellion und Strafe und ist somit eine bemerkenswerte Zusage der Gnade und Treue Gottes.

In den Versen 22-36 wird nochmals betont, dass Gott klar unterscheidet zwischen der versehentlichen und der vorsätzlichen Sünde. Bedenkenswert ist dabei, dass es eben auch so etwas, wie versehentliche Sünden gibt, die dann einer Sühnung bedürfen. Das wird heute sicher oft übersehen und man tut so, als wäre allein die Intention bedeutend.

Die Anweisungen zum Umgang mit vorsätzlicher Sünde machen deutlich, dass das aber noch viel schlimmer ist. Wir sehen hier im Prinzip schon einen Gemeindeausschluss …

Das Kapitel endet mit der Anweisung zur Herstellung der Quasten. Der Herr gibt sichtbare Zeichen, damit wir uns an IHN erinnern. Ich denke, dass das auch heute noch helfen kann. Als klare Anordnungen haben wir dabei Taufe und Abendmahl. Wir tun gut daran, das weiterhin sehr bewusst zu feiern!

Es gab ja schon einige Berichte davon, wie Menschen sich gegen Mose und letztendlich gegen Gott aufgelehnt haben. Aber der Bericht in Kapitel 16 von der Rebellion Korahs ist sicher ein besonders krasses Beispiel davon, wie ernst Rebellion gegen Gott ist. Die Strafe ist der Tot. Das ist bis heute so, auch wenn der Tot nicht sofort kommt. Und doch erwartet alle, die in der Rebellion gegen Gott verharren nichts Besseres, als der Rotte Korach damals.

  • Was wir hier aber auch sehen ist, dass wir gut daran tun, die von Gott eingesetzten Leiter zu respektieren und ihnen nicht mit einem rebellischen Geist zu begegnen.
  • h. natürlich nicht, dass nicht auch die Leiter hinterfragt und ggf. korrigiert werden müssen. Aber ohne echten Anlass einfach nur nach Einfluss zu streben und sich gegen die von Gott eingesetzten Leiter zu stellen, findet nicht Gottes Gefallen.