1,1-8: „Den ersten Bericht habe ich gegeben, lieber Theophilus, von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte 2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte. 3 Ihnen zeigte er sich nach seinem Leiden durch viele Beweise als der Lebendige und ließ sich sehen unter ihnen vierzig Tage lang und redete mit ihnen vom Reich Gottes. 4 Und als er mit ihnen zusammen war, befahl er ihnen, Jerusalem nicht zu verlassen, sondern zu warten auf die Verheißung des Vaters, die ihr, so sprach er, von mir gehört habt; 5 denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen. 6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? 7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Gleich mit den ersten Worten wird deutlich, dass die Apostelgeschichte an das anknüpft, denn das war der erste Bericht, den Lukas für Theophilus „von all dem, was Jesus von Anfang an tat und lehrte 2 bis zu dem Tag, an dem er aufgenommen wurde, nachdem er den Aposteln, die er erwählt hatte, durch den Heiligen Geist Weisung gegeben hatte.“ geschrieben hatte (vergl. Lk 1,1-4).
Auch Vers 4f greift noch zurück auf das Ende des Lukasevangeliums, dabei wird hier nun explizit der Pfingsttag und damit das Kommen des Heiligen Geistes angekündigt.
Ab Vers 6 lesen wir dann etwas, von dem wir bisher noch nicht gehört haben, nämlich von dem Gespräch der Jünger mit dem auferstandenen Herrn. Die Jünger fragen Jesus, ob er nun das „Reich Israel“ wieder aufrichten wird. Damit bringen die Jünger sicher ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Jesus Israel nun doch noch aus der römischen Besatzung befreien wird und Israel wieder zu einem eigenständigen Reich machen wird. Jesus geht auf diese Frage und Erwartungshaltung gar nicht weiter ein, sondern lenkt den Fokus seiner Jünger auf das, was sie nun tun sollen und was wirklich dazu führen wird, dass das Reich Gottes sich weiter ausbreitet: „ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“
Ich denke, dass auch wir leicht falsche Erwartungen und Hoffnungen haben können. Und so tun auch wir gut daran, immer wieder auf Gottes Wort zu hören, damit wir den Fokus auf das richten, was Gott durch uns tun will.
- Wir wollen zum Beispiel oft Gesundheit, eine gute Karriere, Familie etc. … doch das sollte nicht unser Fokus sein. Jesus sagt uns: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ (Mt 6,33)
Was Jesus in Apg 8 sagt ist dabei nicht einfach ein Auftrag. Es ist eine Vorhersage (ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde). Genau das werden wir dann im Rest der Apostelgeschichte sehen. In Kapitel 2 lesen wir von der Empfängnis des Heiligen Geistes, dann folgt die Verkündigung des Evangeliums in Jerusalem (und wohl auch im restlichen Judäa) bis zum Anfang von Kap. 8. Dann geht das Evangelium weiter nach Samaria (Kap. 8) und dann breitet sich das Evangelium durch die Missionsreisen des Paulus (ab Kap 13) bis an die Enden der damals bekannten Erde aus.
- Ihr Lieben: auch wir sollten uns darum bemühen, dass das Evangelium weiter geht … da wo wir sind und bis an die Ende der Erde.