18,12-17: „12 Als aber Gallio Statthalter in Achaja war, empörten sich die Juden einmütig gegen Paulus und führten ihn vor den Richterstuhl 13 und sprachen: Dieser Mensch überredet die Leute, Gott zu dienen dem Gesetz zuwider. 14 Als aber Paulus den Mund auftun wollte, sprach Gallio zu den Juden: Wenn es um einen Frevel oder ein Vergehen ginge, ihr Juden, so würde ich euch anhören, wie es recht ist; 15 weil es aber Fragen sind über Lehre und Namen und das Gesetz bei euch, so seht ihr selber zu; ich gedenke, darüber nicht Richter zu sein. 16 Und er trieb sie weg von dem Richterstuhl. 17 Da ergriffen sie alle Sosthenes, den Vorsteher der Synagoge, und schlugen ihn vor dem Richterstuhl und Gallio kümmerte sich nicht darum.

Der Bericht über den Versuchten Aufruhr in Korinth ist von daher interessant, dass hier nun der Machthaber eher zum Beschützer des Paulus wird. Gallio lässt die Ankläger einfach abblitzen. Da Gott die Herzen aller Menschen in seiner Hand hat, kann ich mir vorstellen, dass das, was hier passiert nun Ausdruck von dem ist, was der Herr Paulus zuvor in V.9f verheißen hatte: „Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! 10 Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden

Interessant ist dann auch der Hinweis darauf, dass die Ankläger so verärgert sind darüber, dass Gallio sie abblitzen lässt, dass sie den Synagogenvorsteher Sosthenes schlagen. Da stellt sich nun die Fragen, warum? War Sosthenes derjenige, der die Anklage vorgebracht hatte und gescheitert war?

Manche Ausleger unterstellen, dass er auch schon Christ war – so wie sein Vorgänger Krispus. Aber das erscheint mir nicht so zwingend. Eventuell ist es eher so, dass Sosthenes erst durch diese Situation anfängt zu verstehen, dass die Feinde des Evangeliums im Unrecht sind und er dann so zum Glauben kommt. Auf jeden Fall lesen wir dann in 1. Korinther 1,1, dass ein Sosthenes den Brief wohl für Paulus niedergeschrieben hat. Damit wäre dann der 2. Synagogenvorsteher zum christlichen Glauben gekommen.

  • In all dem sehen wir, wie Gott wirkt, auch wenn er nicht explizit erwähnt wird.