Apg 19,1-10: „1 Es geschah aber, als Apollos in Korinth war, dass Paulus durch das Hochland zog und nach Ephesus kam und einige Jünger fand. 2 Zu denen sprach er: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet? Sie sprachen zu ihm: Wir haben noch nie gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt. 3 Und er fragte sie: Worauf seid ihr denn getauft? Sie antworteten: Auf die Taufe des Johannes. 4 Paulus aber sprach: Johannes hat getauft mit der Taufe der Buße und dem Volk gesagt, sie sollten an den glauben, der nach ihm kommen werde, nämlich an Jesus. 5 Als sie das hörten, ließen sie sich taufen auf den Namen des Herrn Jesus. 6 Und als Paulus die Hände auf sie legte, kam der Heilige Geist auf sie und sie redeten in Zungen und weissagten. 7 Es waren aber zusammen etwa zwölf Männer. 8 Er ging aber in die Synagoge und predigte frei und offen drei Monate lang, lehrte und überzeugte sie von dem Reich Gottes. 9 Als aber einige verstockt waren und nicht glaubten und vor der Menge übel redeten von der Lehre, trennte er sich von ihnen und sonderte auch die Jünger ab und redete täglich in der Schule des Tyrannus. 10 Und das geschah zwei Jahre lang, sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.

Die ersten sechs Verse aus Kapitel 19 habe ich gerade am Pfingstsonntag gepredigt: https://www.youtube.com/watch?v=ThTFhF8u7EE&t=44s

Nach dem eingeschobenen Bericht über Apollos geht hier nun der in Kap. 18,23 angefangene Bericht über die 3. Missionsreise des Paulus weiter. Apollos wird auch in Vers 1 nochmal erwähnt, was schon erahnen lässt, dass der weitere Bericht in einem Bezug zu ihm steht.

Tatsächlich scheinen die „Jünger“ die Paulus in Ephesus trifft von Apollos geprägt zu sein. So wie er sind sie bereits Jünger, das heißt, sie folgen Jesus bzw seinen Lehren. Aber auch sie wissen ganz wesentliche Dinge noch nicht. Auch sie wissen nur von der Taufe des Johannes, die nur eine vorbreitende Taufe ist, bei der die Täuflinge ihre Sünden bekennen. So wurden sie vorbereitet auf das Kommen des Retters, denn nun wussten sie, dass sie Rettung brauchen.

Bei diesen Jüngern hier lesen wir nun auch noch, dass sie nicht wissen, dass der Heilige Geist an Pfingsten ausgegossen wurde.

Bemerkenswert ist, dass Paulus nun keine Predigt über den Heiligen Geist hält, sondern über Jesus. Tatsächlich ist es eben der Glaube an den stellvertretend für Sünder gekreuzigten und siegreich über Tod und Sünde auferstandenen Jesus, der rettet. Und mit der Rettung empfangen wir auch den Heiligen Geist. Deshalb liegt es nahe, dass die „Jünger“ zuvor noch nicht gerettet waren. Denn nach Römer 8,9 haben alle Christen den Heiligen Geist und wer ihn nicht hat, gehört auch nicht zu Jesus Christus.

Nachdem die Jünger nun das Evangelium gehört haben und es glauben, werden sie getauft und Paulus legt ihnen die Hände auf. Und dann lesen wir, dass der Heilige Geist in ihnen wirkt, so wie auch schon am Pfingsttag in Jerusalem. Dabei sind das Reden in fremden Sprachen und die Prophetie wohl Gaben, die zur weiteren Verkündigung des Evangeliums gegeben werden.

Und genau davon lesen wir dann in den nächsten Versen. Paulus predigt 3 Monate in der Synagoge und dann 2 Jahre in der Schule des Tyrannus. Viele Glauben und tragen dann ihren Glauben weiter, „sodass alle, die in der Provinz Asien wohnten, das Wort des Herrn hörten, Juden und Griechen.

Wir sehen hier also, wie der Heilige Geist die Gläubigen befähigt, sodass siech das Evangelium weiter ausbreitet – genau so, wie Jesus es in Apg 1,8 verheißen hatte: „ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.

  • Möge der Herr auch uns dazu gebrauchen!