Wenn wir heute den Anfang von Kapitel 2 lesen, dann könnten wir ggf denken, dass der Bericht etwas anachronistisch ist … d.h. der Pfingsttag wird schon erwähnt, bevor wir dann vom Pfingstereignis lesen. Aber das würde bedeuten, dass wir verkennen, wie perfekt Gott alles geplant hat. Das Pfingstfest war ja bereits ein alttestamentliches Fest. Das sogenannte Wochenfest war eines der höchsten jüdischen feste, an denen bedacht wurde, dass Gott nach der Vollendung der 7 Woche nach dem Auszug des Volks Israel aus Ägypten am Passafest, das Gesetz Gottes erhalten hatte, durch das Gott seinem Volk Wegweisung und Zurüstung für ein Leben unter seiner guten Herrschaft gegeben hatte.
Und nach der Befreiung durch Jesu Werk am Passafest, kommt nun der Heilige Geist, durch den Gott sein erlöstes Volk leitet. Die AT Feste sind dabei Hinweise auf die Vollendung der Dinge durch Jesus und seinen Geist.
Und natürlich brachten die AT Feste mit sich, dass Juden aus aller Welt in Jerusalem waren, durch die sich dann das Evangelium gleich weit ausbreiten konnte.
Petrus nutzt die Situation der allgemeinen Verwunderung und erklärt das Sprachwunder mit einer Auslegung aus dem Propheten Joel und erkennt und erklärt so, dass dies ein klares Indiz dafür ist, dass die letzten Tage begonnen habe und es somit höchste Zeit ist, den Namen des Herrn anzurufen.
Natürlich ist das hier die Beschreibung eines heilsgeschichtlichen einmaligen Ereignisses,  aber trotzdem sollten wir uns fragen, ob wir die Bibel so gut kennen und so auf Gelegenheiten zur Evangelisation bedacht sind, dass auch wir dazu bereit sind, jede Gelegenheit zu nutzen, um Menschen das Evangelium zu predigen?
Petrus hatte sicher vorher auch keine genaue Vorstellung davon, wie er die Prophetie von Joel auslegen sollte …. Aber er war offen genug, dass er es in dem Moment (sicher geführt durch den Heiligen Geist) erkennen konnte.

è Ich möchte mir eine solche Offenheit bzgl der zukünftigen Dinge bewahren, dass ich – wenn ich das erleben sollte – zur rechten Zeit die Geschehnisse richtig einordnen kann. Ich fürchte, dass so manches Endzeitmodell da etwas weiter geht, als es evtl hilfreich sein könnte.
è In der Predigtserie durch die Offenbarung haben wir uns ja letztendlich auch auf ein Endzeitmodell festgelegt … und trotzdem möchte ich das in einer sehr offenen Hand halten und bereit sein, mich da von Gott korrigieren oder ggf auch überraschen zu lassen.
Im Fortgang macht Petrus sowohl deutlich, dass die Menschen schuld sind am Tod von Jesus und zum anderen, dass dies aber auch alles genau der Plan Gottes war. Dieses Nebeneinander von Gottes souveränem Handeln und der Verantwortung der Menschen, mag unsere Vorstellungskraft übersteigen … doch das sollte nie ein Grund dafür sein, entweder die Bibel einfach nicht ernst zu nehmen oder eine biblische Wahrheit auf Kosten einer anderen unter den Tisch fallen zu lassen.
Die Predigt des Petrus führt zu einer direkten Reaktion. Menschen erkennen ihre Verlorenheit und fragen nach dem Weg zum Heil und Petrus weißt den Menschen den Weg – den Weg der Buße und des Glaubens an Jesus Christus. Die Taufe ist dann Ausdruck dieses Glaubens.
3000 Menschen kommen zum Glauben und so gibt es dann eine große Gemeinde in Jerusalem, die vorbildlich zusammenlebt, die sich lehren lässt, Gemeinschaft pflegt, sich an das Werk des Herrn erinnert (durch das Brotbrechen) und im Gebet vor Gott tritt.

ü  Wir tun gut daran, uns an dieser Gemeinde ein Vorbild zu nehmen. Auch wir sollten regelmäßig und mit der Bereitschaft gelehrt (und ggf belehrt) zu werden unter Gottes Wort kommen. Auch wir sollten echte geistliche Gemeinschaft pflegen, das Abendmahl zu einer Priorität machen und die Gebetsversammlungen der Gemeinde besuchen

In welchen dieser Punkte darf Gott Dich herausfordern?