In diesem Kapitel lesen wir den Bericht von der Verteidigungsrede des Paulus vor den Juden in Jerusalem. Dabei blickt er zurück auf seine eigene Bekehrung und Berufung.
Er erklärt ihnen, wie er einst selber ein Eiferer für das Gesetz war. Er sucht also erst einmal gemeinsamen Boden. Dann fährt er fort und berichtet das, was wir ja schon aus Apg 9 kennen. Allerdings werden hier noch einige weitere Details berichtet.
Interessant finde ich dabei, dass sein Zeugnis von Jesus offenbar noch relativ neutral angehört wurde. Aber als Paulus auf die „Heiden“ zu sprechen kommt, zu denen er gesandt war, bricht der Sturm der Entrüstung wieder los.
> Hier sehen wir eine gedankliche Enge, die es nicht zulässt, weiter belehrt zu werden.
> Das ist gefährlich und wir sollten uns davor hüten. Ich wünsche uns, dass wir einerseits aus der Bibel zu festen Überzeugungen kommen und doch gleichzeitig immer bereit sind, uns von Gottes Wort her weiter belehren zu lassen.
Als der Aufruhr zu groß wurde, wird Paulus erstmal in Sicherheit gebracht. Die Römer waren ganz offensichtlich um Ordnung bemüht und sie wollten ein gerechtes Urteil finden.
→Überhaupt sehen wir in der Apostelgeschichte immer wieder, dass die meisten Obrigkeiten recht positiv beschrieben werden (mit der Ausnahme von Herodes Agrippa in Apg 12),
Vor dem römischen Oberst spielt Paulus dann seine dritte Karte aus … neben Griechisch und Hebräisch kommt hier nun sein römisches Bürgerrecht zum Tragen.
→ Hier sehen wir, dass Gott alle Dinge gut geführt hat. Ohne dieses biographische Detail, wäre es hier wohl schnell mit Paulus aus gewesen, aber noch hatte Gott mit ihm einiges vor. So entstanden ja z.B. einige Briefe des ATs erst zu der Zeit, als Paulus dann in Rom im Gefängnis saß. Dazu wäre er als freier Mann evtl nicht gekommen … aber dadurch, dass Gott ihm noch viel Zeit im Gefängnis gab, konnte er diesen wichtigen Dienst noch vollenden – genau so, wie Gott es geplant hatte.