In Kapitel 6 lesen wir von der Berufung der ersten Diakone, die dann bis zum Ende des 8. Kapitels die Hauptakteure sein werden.
Der Anlass für die Berufung der Diakone war die Überforderung der Apostel. Es war einfach nicht mehr praktikabel, dass sie alles entscheiden, leiten und überwachen sollten.

Das was uns hier berichtet wird, ist für Gemeinden zum Modell geworden – und ich denke aus gutem Grund. So lehrt uns dann ja auch z.B. 1. Timotheus 3 von der Berufung von Diakonen, die die Ältesten unterstützen sollten.
Wir tun gut daran, unseren Ältesten nicht zu viel aufzuladen, damit sie Zeit für das finden, wozu sie vor allem berufen sind … denn ihre Berufung ist – genauso wie die der Apostel hier in Apg 6 – das Gebet und den Dienst am Wort Gottes.

Bei der Auswahl der Diakone sehen wir, dass die Berufung nach klaren Kriterien und auf Geheiß der Apostel letztendlich durch die Gemeinde geschieht. Hier werden also keine Lose gezogen (wie im Falle des Matthias in Apg 1), und es sind auch nicht die Apostel, die einfach einige Männer bestimmen.

Ab Vers 8 wird dann einer der Diakone weiter beschrieben. Der Diakon Stephanus scheint dabei fast eher in der Rolle eines Apostels zu agieren. Das ist schon etwas überraschend … aber er agiert in der Kraft Gottes, in Gottes Sinne und ganz offensichtlich mit dem Wohlwollen der Apostel.

Der Dienst des Stephanus findet dann – ähnlich wie zuvor der Dienst der Apostel – zu Widerstand. Seine Widersacher haben keine wirklich guten Argumente. Und so agieren sie mit Halbwahrheiten und schüren Stimmung im Volk gegen Stephanus.
Nach seiner Festnahme steht Stephanus dann vor dem Hohen Rat. Schon allein seine Erscheinung muss dabei beeindruckend gewesen sein. Und wiederum führt das böse Treiben der Menschen letztendlich dazu, dass Stephanus dem jüdischen Hohen Rat predigen kann.

Ohne jede Frage – Gott hat inmitten all dieser Dinge alles im Griff und sorgt so dafür, dass sich sein Evangelium ausbreitet. In Kapitel 7 werden wir dann sehen, dass wahrscheinlich der spätere Apostel Paulus nun vielleicht seine erste Evangeliumspredigt zu hören bekommt.

Und so dürfen auch wir wissen, dass Gott immer alles im Griff hat … auch wenn wir Dinge erleben, die erst einmal schlimm und ggf auch ungerecht sind.