Im 4. Kapitel lesen wir eine bemerkenswerte die Rede Nebukadnezars, in der er nun selber eine dritte Episode aus seinen Erfahrungen mit Daniel berichtet. Wieder hat er einen Traum und wiederum kann Daniel ihm die Bedeutung erklären. Jetzt macht Gott ihm deutlich, dass er ihn erniedrigen wird, bis er letztendlich Gott anerkennen wird. Dann soll er wiederhergestellt werden.

Diese Rede reflektiert dabei nicht die Gesinnung Nebukadnezars zum Zeitpunkt seines Traumes. Die Verse 28ff zeigen, dass er zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht Gott wirklich als den HERRN anerkannt hatte. Dazu bedurfte es erst noch der im Traum angedeuteten Demütigung, die dann kommen sollte.

  • Dieser Bericht ist faszinierend, denn er zeigt uns gleich mehrere wichtige und ermutigende Wahrheiten:
  • Gott kann selbst heidnische Könige zum Glauben führen und hat dabei die Macht, Könige ab- und wiedereinzusetzen.
  • Gott plant die Erlösung von ganz spezifischen Menschen und führt dann die Dinge im Leben dieser Menschen so, dass sie am Ende eben tatsächlich zum Glauben kommen. Ich denke, dass viele von uns das auch ganz persönlich erlebt haben. Dafür preise ich Gott!
  • Gott ist der Gott der ganzen Welt. Er bekehrt hier selbst den König der Feinde Judas. Auch das ist etwas, dass wir ja selber erleben durften … und wir dürfen eben auch darum wissen, dass selbst diejenigen, die uns heute noch feindlich gesinnt sind, nicht außerhalb der Erreichbarkeit Gottes liegen. Seine Gnade ist groß und er kann selbst die größten Feinde der Christen, zu Christen machen

 

Ab Kapitel 5 wird deutlich, dass die Kapitel 2-7 in einer parallelen Struktur geschrieben sind. Diese Kapitel unterscheiden sich vom Rest des Buchs auch dadurch, dass sie nicht in Hebräisch, sondern in Aramäisch verfasst wurden.

Dabei geht die Parallelität jetzt in umgekehrter Reihenfolge. Kapitel 5 ähnelt in manchen Dingen dem 4. Kapitel. Wiederum erhebt sich der König über Gott und wiederum erlebt er etwas, das niemand deuten kann bis Daniel kommt. Und auch dieses Mal hat er Erkenntnis von Gott.  Daniel nimmt dann auch direkt Bezug auf Kapitel 4 und berichtet, wie der Vater von König Belsazar von Gott gerichtet und nach seiner Bekehrung wiederhergestellt wurde. Belsazar wusste das und doch hatte er sich eben nicht Gott zugewandt, sondern Gotteslästerung und Götzendienst begangen.

Ihm gewährt Gott keine Gnade. Und so verkündet Daniel ihm seinen baldigen Tod. Interessant ist, dass Belsazar Daniel trotzdem wie versprochen beschenkt. Und dann stirbt er.

  • Möge der Herr es schenke, dass wir den Glauben von Generation zu Generation weitergeben und möge ER unseren Kindern Gnade schenken!

 

Auch in Kapitel 6 erleben wir ein deja vu. Wie in Kapitel 3 gibt es Menschen im Umfeld des Regenten, die voller Neid gegen die Gottesfürchtigen vorgehen. Während dabei in Kap. 3 die drei Freunde Daniels betroffen waren, trifft es jetzt Daniel. Und auch er bleibt Gott treu und betet zu Gott. Auch er wird verurteilt und auch er wird von Gott auf wundersame Weise bewahrt … dieses Mal nicht aus dem Feuerofen, sondern aus der Löwengrube.

Interessant ist dabei zu sehen, dass König Darius Daniel retten will, aber sich an die Gesetze gebunden fühlt, obwohl er doch der König über alles sein soll. Doch nicht nur das, Darius erkennt auch, dass es einen mächtigen Gott gibt und zwar den Gott Daniels. Schließlich fastet (und betet?) er für Daniel.

Wiederum ist es ein Engel des Herrn der schützend eingreift und den Löwen die Mäuler zuhält und so Daniel rettet.

  • Die Macht und Größe Gottes wird hier sehr sichtbar.
  • Was die Feinde für böse erdachten wird von Gott gebraucht und letztendlich ruft der König der Perser das Volk dazu auf, sich dem Gott Daniels zuzuwenden.