In Kapitel 7 folgt ein drittes deja vu im Daniel-Buch. Die Vision von den 4 Tieren, die vier Reiche repräsentieren, erinnert an die Vision von den 4 Weltreichen aus Kapitel 2. Wenngleich die Interpretation bzw die Zuordnung der Reiche immer mal wieder umstritten ist, so ist doch eines ganz klar – über all den Weltreichen herrscht ein ewiger König. Er ist wie „eines Menschen Sohn“ … was Daniel dabei sieht ist ziemlich offensichtlich die Ankunft Jesu beim Vater nach seiner Himmelfahrt.
- Dort ist der mächtige Jesus auch heute noch und von dort wird er kommen, um sein ewiges Reich aufzurichten. Dann werden alle anderen Reiche aufhören.
- Das ist die Zuversicht, die Daniel den Juden damals im Exil und uns heute vermittelt!
Mit Kapitel 8 beginnt der zweite Teil im Buch Daniel. Das ist auch dadurch erkennbar, dass diese Kapitel wieder in hebräischer Sprache verfasst wurden (während 2-7 auf aramäisch verfasst wurden).
Hier kommen nun apokalyptische Visionen, die zumindest teilweise schwer zu interpretieren sind, so dass die Auslegungen dazu weit auseinander gehen. Ich habe hier noch keine ganz große Klarheit und werde mich entsprechend eher vorsichtig und knapp äußern.
In Kapitel 8 sehen wir dabei zum dritten Mal eine Vision von aufeinander folgenden Weltreichen. Dieses Mal wird die Vision zumindest teilweise erklärt. Daniel sieht dabei die Zukunft und wir können aus heutiger Sicht die ersten Epochen gut nachvollziehen, was uns darin stärken sollte, auch den noch zukünftigen Dingen bedingungslos zu glauben.
Kapitel 9 ist ein großartiges Gebet. Daniel erkennt dabei an, dass er nichts von Gott verlangen kann, sondern als Sünder kommt. Doch neben Buße wagt er sich doch, auch Bitten zu äußern, denn er kennt seinen barmherzigen und gnädigen Gott.
- So dürfen wir auch kommen. Mit Buße, demütig, niemals fordernd und doch voller Vertrauen und Zuversicht!
Ab Vers 20 sehen wir dann, dass der HERR das Gebet Daniels erhört und ihm durch den Engel Gabriel Einblick in seine Pläne gewährt.
- Ich finde es sehr ermutigend von dieser Gebetserhörung und Gottes Zuspruch („du bist von Gott geliebt“) zu lesen.
- Das darf uns in unserem Beten ermutigen und anspornen.
Auf die genaue Interpretation der Offenbarung des Gabriel gehe ich nicht weiter ein. Da gibt es ja ziemlich kontroverse Diskussionen … und ich habe da wenig Erkenntnis.