5,1-20: „1 So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder 2 und lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben als Gabe und Opfer, Gott zu einem lieblichen Geruch. 3 Von Unzucht aber und jeder Art Unreinheit oder Habsucht soll bei euch nicht einmal die Rede sein, wie es sich für die Heiligen gehört. 4 Auch schandbare und närrische oder lose Reden stehen euch nicht an, sondern vielmehr Danksagung. 5 Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. 6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 Darum seid nicht ihre Mitgenossen. 8 Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts; 9 die Frucht des Lichts ist lauter Güte und Gerechtigkeit und Wahrheit. 10 Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, 11 und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. 12 Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich. 13 Das alles aber wird offenbar, wenn’s vom Licht aufgedeckt wird; 14 denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten. 15 So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, 16 und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. 17 Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist. 18 Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern lasst euch vom Geist erfüllen. 19 Ermuntert einander mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt und spielt dem Herrn in eurem Herzen 20 und sagt Dank Gott, dem Vater, allezeit für alles, im Namen unseres Herrn Jesus Christus.“
Die erste Hälfte von Kapitel 5 setzt das fort, was am Ende von Kap. 4 begonnen hat. Paulus lehrt die Epheser (und uns), wie Christen leben sollten. Als geliebte Kinder Gottes, sollten wir seinem Beispiel folgen und in seiner Liebe und in seinem Licht leben. Wer sich hingegen beständig der Sünde hingibt zeigt dadurch, dass er kein Kind Gottes ist.
- Meist ist es kurzfristig nicht klar erkennbar, ob jemand nur vorübergehend auf Abwegen ist oder eben (noch) gar nicht auf dem richtigen Weg.
Die sehr klaren Worte in Vers 5: „Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes.“ Sind sehr harte Worte. Aber es ist wichtig, auch solche Worte zu hören.
Was Paulus hier verdeutlicht ist, dass sich die Ethik nicht komplett vom Evangelium abkoppeln lässt, so wie es heute oft getan wird. Noch schlimmer ist es, wenn dann ein solches Leben zum Beispiel in Unzucht als etwas gelehrt wird, dass für Gott okay ist – ganz im Sinne des teuflischen Ausspruchs: „Kann denn Liebe Sünde sein?“
Leute, die sowas sagen und damit zum Beispiel außerehelichen Sex oder praktizierte Homosexualisiert vor Gott „legalisieren“ wollen, gelten sicher die Worte aus Vers 6: „6 Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten; denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams.“
Hier wird deutlich, dass es um Menschen geht, die Sünde gutheißen und über ihre Sünde definiert werden als „Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger.“ Es geht also nicht um Menschen, die in diesem Bereich gefallen sind und gesündigt haben. Auf wen das zutrifft, der sollte schnell wieder zu seiner Identität als „Kind des Lichts“ zurückkehren.
Natürlich können wir oft nicht erkennen, ob jemand von der Sünde definiert wird, oder einfach in Sünde gefallen ist. Aber gerade deswegen sollten wir gerade in solchen Situationen nicht tatenlos zusehen, wenn wir sehen, dass jeder in der Sünde gefangen ist.
- Wir sollten uns klar von falschen Lehrern und von Sünde distanzieren und diese auch offen ansprechen.
- Wenn wir Andere sehen, die den guten Weg verlassen haben, dann sollten wir sie in aller Liebe und Klarheit aufrufen: „wach auf, der du schläfst!“ (5,14).
- Und wenn wir selber den guten Weg etwas aus dem Blick verloren haben, dann gibt es nur eins: sofort Umkehren!
Als Christen sollten wir danach streben, den Willen des Herrn zu erkennen und ihn dann freudig zu tun. Dazu müssen wir auf IHN hören. Im Lesen der Bibel geben wir dem Geist Raum, uns unsere Sünden zu zeigen, uns den Weg zu weisen, uns zu trösten und zu ermutigen. Und das alles führt dazu, dass wir Gott wieder und immer mehr aus vollem Herzen loben und preisen. Interessant ist es, die Verse 18-20 mit der Parallelstelle in Kolosser 3 zu vergleichen. Da sehen wir, dass in Kolosserbrief an der Stelle der Worte „lasst euch vom Geist erfüllen“ steht: „lasst das Worte Christi reichlich unter euch wohnen“.
Was wir dann in beiden Briefen – hier konkret in Vers 19 – lesen, sollte unseren Gemeindegesang prägen. Das ist eben nicht einfach nur vertikaler „Lobpreis“ von mir zu Gott, sondern der Gemeindegesang hat immer auch eine horizontale Ebene – also von Christ zu Christ.
- Deswegen sollten wir immer auch bei den Liedern mitsingen, die evtl nicht unsere Lieblingslieder sind, die aber andere in der Gemeinde lehren und ermuntern.