Das Buch Esther beschreibt ein Ereignis, das historisch vor der zweiten und dritten Welle von Rückkehrer aus dem Babylonischen Exil stattfand, die uns in den Büchern Esra und Nehemia geschildert wurden. Esther lebte während der Herrschaft von König Xerxes (Ahasveros), wie gleich zu Beginn in Kap. 1,1 deutlich wird.

Zu Beginn des Buchs bleibt vorerst unklar, worauf das alles hinausführt. Hier – wie überhaupt im gesamten Buch – ist nie die Rede von Gott. Und doch ahnt man schon, dass Gott hier einen großen Plan ausführt. Es ist ein bisschen so, wie ein guter Film. Es werden im Rahmen einer spannenden Geschichte ein paar Dinge berichtet, die erst später wirklich bedeutsam werden.

So sehen wir in Kapitel 1, dass König Ahasveros ein echter Patriarch ist. Er duldet keinen Widerspruch – nicht einmal durch die Königin. So kommt es dazu, dass die Königin Waschti abgesetzt wird.

  • Ahasveros agiert dabei aber nicht blindwütig, sondern in gewisser Weise sehr kontrolliert und bedacht. Es geht ihm darum, dass die Ordnung im Land nicht in Gefahr gerät und Regeln und Gesetze (und vor allem seine Anweisungen) treu befolgt werden müssen.