Kapitel 8 beginnt mit einem Fazit zur Überlegenheit der Hohepriesterschaft Jesu gegenüber den levitischen Hohepriestern: „Wir haben einen solchen Hohenpriester, der da sitzt zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel und ist ein Diener am Heiligtum und an der wahren Stiftshütte, die Gott aufgerichtet hat und nicht ein Mensch.

Hier wird dann auch schon ein weiteres großes Thema des Hebräerbriefs angeschnitten, nämlich, dass die physischen Dinge des AT oftmals Abbildungen der geistlichen Realitäten sind.

Das galt für die Stiftshütte, die eben „nur“ eine Abbildung der wahren Stiftshütte im Himmel ist, und das galt z.B. auch bezüglich der Opfer, die eben auch nur „Schatten und Abbild des Himmlischen“ sind, wie es dann in Vers 5 heißt.

Dieses Prinzip ist wichtig und wir tun gut daran, dass AT und vor allem die Dinge des zeremoniellen Gesetzes so zu lesen. Was uns im AT physisch vor Augen gemalt wird, soll uns helfen, die dahinterliegende geistliche Realität besser zu verstehen. Es ist aber natürlich absurd, wenn man sich dann an die Abbilder klammert und die Originale links liegen ließe.

Deshalb ist auch der Neue Bund viel besser als der Alte. Der Alte sollte uns Dinge offenbaren und uns so eben auf den Neuen Bund in Jesu Blut vorbereiten.

Ohne jede Frage – wir brauchen mehr als nur ein Gesetz auf Steintafeln … wir brauchen Erlösung, weil wir dieses Gesetz nicht halten (können), und wir brauchen neue Herzen, die das Gesetz, das uns in die Herzen geschrieben ist, halten wollen.

  • So macht dieses Kapitel letztendlich ganz deutlich, dass wir das AT immer vom Evangelium her verstehen sollten und dürfen, denn darin steckt ja große Freiheit!