Die Gerichtsworte aus diesem Kapitel stehen in einem gewissen Spannungsverhältnis zu dem, was wir zuvor gelesen haben. Da ging es ja immer darum, dass das Volk von seinen bösen wegen umkehren sollte, um dem Gericht Gottes zu entgehen. Doch jetzt ist die Rede davon, dass die Gerechten und die Ungerechten gerichtet werden sollen.
Doch bevor wir anfangen, uns daran zu stören und Gott in seinem Gericht Ungerechtigkeit vorzuwerfen müssen wir uns klarmachen, dass 1) ohnehin niemand vollkommen gerecht ist. Wir alle haben Gottes Gericht verdient und können dem nur dann entgehen, wenn uns die perfekte Gerechtigkeit Jesu durch den Glauben zugerechnet wird.
Zum anderen sollten wir 2) bedenken, dass es eben auch der Ausdruck des Lebens in einer gefallenen Welt ist, dass die „Guten“ durch das Treiben der Bösen in Mitleidenschaft gezogen werden. Und schließlich sollten wir nicht zu individualistisch denken. Gott segnet und richtet ganze Völker – das sehen wir immer wieder im AT.
Es ist nicht ganz einfach, wer oder was das Schwert ist, mit dem Gott richten wird. Âb Vers 24 wird dann aber deutlich, dass es wohl für die Babylonier steht. Vorher schon wird deutlich, dass das Schwert sehr scharf und eine tödliche Waffe ist.
Am Ende des Kapitels endet das Schwert wieder in der Scheide. Das deutet wohl darauf hin, dass die Zeit Babylons dann auch wieder vorüber sein wird.
Sie waren für eine festgesetzte Zeit Gottes Werkzeug zur Züchtigung seines Volkes.