In der ersten Hälfte des Kapitels gebraucht Jeremia sehr bildhafte Prophetie. Erst tut er durch das Vergraben und damit Zerstören des zuvor erkauften Gürtels bildhaft das, was der Herr mit dem sündigen Volk Juda tun wird. Es war sein Volk. Er hatte es sich erkauft. Er hatte es bei sich gehabt … aber dann hatte es sich von ihm gelöst und war im Dreck und so ist es für ihn nutzlos geworden.
- Das Bild ist drastisch und das Urteil vernichtend.
Das zweite Bild ist wohl nur ein Wortbild. Doch die Botschaft ist auch hier sehr klar. Die führenden Männer des Volkes sind wir Weinkrüge geworden … voll Wein.
- Der Herr wird diese Weinkrüge zerschmettern.
Darauf aufbauend kommen dringende Warnungen an Juda, zu Gott umzukehren, bevor es zu spät ist. Vers 23 macht deutlich, dass das letztendlich unmöglich ist „Kann etwa ein Mohr seine Haut wandeln oder ein Panther seine Flecken? So wenig könnt auch ihr Gutes tun, die ihr ans Böse gewöhnt seid.“
- Das entlässt uns natürlich nicht aus der Verantwortung für unsere bösen Taten … aber es zeigt, dass das Problem in unserer Sündennatur liegt. Deswegen braucht es Gottes Eingreifen und eines neuen Herzens, damit sich Menschen bekehren können.
Die letzten Worte zeigen das ganze Ausmaß der Sünde Judas und das bevorstehende Gericht: „
24 Darum will ich sie zerstreuen wie Spreu, die verweht wird von dem Wind aus der Wüste. 25 Das soll dein Lohn sein und dein Teil, den ich dir zugemessen habe, spricht der HERR: Weil du mich vergessen hast und dich auf Lügen verläßt, 26 will auch ich dein Gewand hochheben, daß deine Schande sichtbar werde. 27 Denn ich habe gesehen deine Ehebrecherei, deine Geilheit, deine freche Hurerei, ja, deine Greuel auf den Hügeln und im Felde. Weh dir, Jerusalem! Wann wirst du doch endlich rein werden?“
- Wir hätten nichts Anderes verdient … doch der HERR hat sich erbarmt und uns einen Retter gesandt!
In Kapitel 14 lesen wir, dass als Juda eine schlimme Dürre erleben muss und noch dazu militärisch angegriffen wird, ruft Jeremia zu Gott um Hilfe. Jeremia erkennt die Ursache des Übels und weiß, wer allein helfen kann: „7 Ach, HERR, wenn unsre Sünden uns verklagen, so hilf doch um deines Namens willen! Denn unser Ungehorsam ist groß, womit wir wider dich gesündigt haben. 8 Du bist der Trost Israels und sein Nothelfer.“
- Doch Jeremias Ruf verhallt.
- Es würde eines größeren und besseren Propheten bedürfen, der für Gottes sündiges Volk eintritt, damit der Herr seine Gnade zeigt.
- Und vor allem würde es mehr als nur Worte durch diesen größten Propheten und den ewigen Sohn Gottes gebrauchen, so dass Gott gleichzeitig gnädig und gerecht sein kann.
Nachdem Jeremia in Kapitel 14 für das Volk Juda im Gebet zu Gott eingetreten war, erklärt Gott in Kapitel 15, dass selbst die Fürsprache von Mose und Samuel nichts daran ändern würde, dass er sein Volk richten wird.
- Wiederum ist es sehr tröstlich, dass wir einen Fürsprecher bei Gott haben, der größer und besser selbst als Mose und Samuel ist: Jesus Christus, der als ewiger Sohn Gottes das Gericht auf sich genommen hat, so dass wir die Vergebung erfahren können, um die Jeremia damals noch vergeblich bat.
Jeremia klagt dann ab Vers 10 über seinen schweren Dienst mit Worten wie „Weh mir“ und „Ach Herr“. Das was Jeremia über sich in Vers 16 sagt ist etwas, von dem ich mir wünsche, dass es immer mehr auch mich beschreiben möge (und zugleich weiß ich, dass es leider oft noch nicht so ist): „Dein Wort ward meine Speise, sooft ich’s empfing, und dein Wort ist meines Herzens Freude und Trost; denn ich bin ja nach deinem Namen genannt, HERR, Gott Zebaoth.“
Ab Vers 19 lesen wir dann, dass der Herr Jeremia eine großartige Zusage macht. Diese Zusage dürfen auch heute alle für sich in Anspruch nehmen, die dem Herrn treu dienen und mutig sein Wort verkünden:
„19 Darum spricht der HERR: Wenn du dich zu mir hältst, so will ich mich zu dir halten, und du sollst mein Prediger bleiben. Und wenn du recht redest und nicht leichtfertig, so sollst du mein Mund sein. Sie sollen sich zu dir kehren, doch du kehre dich nicht zu ihnen! 20 Denn ich mache dich für dies Volk zur festen, ehernen Mauer. Wenn sie auch wider dich streiten, sollen sie dir doch nichts anhaben; denn ich bin bei dir, daß ich dir helfe und dich errette, spricht der HERR, 21 und ich will dich erretten aus der Hand der Bösen und erlösen aus der Hand der Tyrannen.“
- Das ist meine feste Zuversicht!
Die erst Hälfte des 16. Kapitels setzt die Gerichtsworte der vorherigen Kapitel fort. Hier lesen wir nun Ankündigungen davon, dass der Tot so normal sein wird, dass man gar nicht mehr trauert und es besser ist, nicht zu heiraten und keine Kinder zu haben, weil man so weniger trauern muss.
Doch nach dem schlimmen Fazit, „weil ich euch keine Gnade mehr erweisen will“ in Vers 13, folgen endlich mal wieder, die Hoffnung geben.
Ab Vers 14 kündigt der Herr eine Zeit der Wiederherstellung an. Und nicht nur das, selbst die Heiden sollen dann zum Herrn kommen.
- Genau das dürfen wir nun seit fast 2000 Jahren erleben.
- Und doch sollten wir auch die Warnungen nicht mißachten, denn der HERR ist immer noch ein heiliger Gott, der Gottlosigkeit und Sünde hasst.