Jeremia 45 überliefert uns Worte des Trostes an Baruch, die Jeremia wohl deutlich vor der Zeit geschrieben, die in den vorherigen Kapiteln behandelt wurde. Baruch ist nun mit Jeremia nach Ägypten verschleppt. Aber gerade jetzt ist es gut an das erinnert zu werden, was Gott verheißen hatte.
- Gott ist treu und gerade in schweren Zeiten brauchen auch wir immer mal wieder die Erinnerung an das, was uns der Herr verheißen hat.
Mit Kapitel 46 beginnt der letzte längere Abschnitt im Buch Jeremia.
Nun wendet sich der Fokus weg von den Anklagen und prophetischen Worten an Juda hin zu den umliegenden Nationen. In Kapitel 46 kommt als erstes Ägypten in den Fokus. Das war ja das Land, zu dem viele Menschen aus Juda flohen und wohin dann auch Jeremia verschleppt wurde.
Jeremia verkündet Gottes Gericht über Ägypten. Der Herr wird Ägypten erniedrigen und die „Götter“ und Könige Ägyptens richten. Ganz am Ende stehen zwei Verse, die ein Zuspruch an Israel sind. Trotz allem, was der Herr über sein Volk zu sagen hatte, ist er ihm doch treu.
„27 Aber du, mein Knecht Jakob, fürchte dich nicht, und du, Israel, verzage nicht! Denn siehe, ich will dir helfen aus fernen Landen und deinen Nachkommen aus dem Lande ihrer Gefangenschaft, daß Jakob zurückkommen soll und in Frieden sein und ohne Sorge, und niemand soll ihn schrecken. 28 Darum fürchte dich nicht, du, Jakob, mein Knecht, spricht der HERR, denn ich bin bei dir! Mit allen Völkern, unter die ich dich verstoßen habe, will ich ein Ende machen; aber mit dir will ich nicht ein Ende machen. Züchtigen will ich dich mit Maßen, doch ungestraft kann ich dich nicht lassen.“
- Der HERR ist treu und steht zu seinen Erwählten. Das darf uns Trost und Ermutigung sein!
Nach den Gerichtsworten gegen Ägypten folgt in Kapitel 47 der zweite große Dauerfeind Judas, nämlich die Philister. Das Gericht kommt durch die Hände von einem Volk aus dem Norden. Damit sind wohl die Babylonier gemeint.
Im Gegensatz zum Gericht, dass der Herr durch die Babylonier über Juda brachte, gibt es für die Philister keine Zusage einer zukünftigen Wiederherstellung. Und tatsächlich gibt es dieses Volk ja heute nicht mehr.
- Wir tun gut daran zu bedenken, dass der HERR auch die großen Mächte und starken Feinde im Griff hat.
- Letztendlich wird sich nicht das Böse durchsetzen, sondern Gott und mit IHM alle, die auf ihn vertrauen.
Als drittes mit Juda verfeindetes Volk, das der HERR richten wird, kommt in Kapitel 48 Moab ins Blickfeld. Moab hat eine interessante Geschichte, da ja die Moabiter von Lot und seiner Tochter abstammen und mit Rut eine Moabiterin im Stammbaum des Herrn Jesus zu finden ist. Doch auch dieses Volk ist gottlos und wird dafür gerichtet werden. Konkret lesen wir hier die Anklagen wegen des Stolzes und des Götzendienstes dieses Volks.
Gott wird die Götzen als machtlos erweisen und den Stolz des Volkes brechen. Und doch gibt es Hoffnung, denn eines Tages soll Moab wiederhergestellt werden (V.47).
Ob diese Zusage Gottes eine konkrete Begründung hat oder es einfach Gottes freiem Ratschluss entspricht, erschließt sich mir nicht.
- Letztendlich müssen wir uns ja eingestehen, dass wir nicht besser sind als Moab und auch wir die Gnade Gottes genießen dürfen … und das sogar ganz ohne Gericht, denn das hat Jesus für uns auf sich genommen!