Ab Kapitel 13 beginnt ein längerer Abschnitt mit Gerichtsworten über die Nationen.
Zu Beginn steht dabei Babel im Blickpunkt. Das muss für die damaligen Zuhörer überraschend gewesen sein. Der große Feind von Gottes Volk zur Zeit Jesajas war ja Assyrien. Assyrien wird dann aber nur relativ kurz in Kapitel 14 erwähnt.
Babylon wurde erst später zu einer Weltmacht. Aber Jesaja beschreibt das kommende Gericht und da ist Babel der bedeutendere Feind, da Babel ja später Jerusalem und den Tempel zerstört hat und den Nachkommen von König David abgesetzt hat.
- Letztendlich sind das tröstliche Worte, weil hier deutlich wird, dass das Böse nicht endgültig siegen wird, sondern von Gott zur Rechenschaft gezogen wird.
- Doch bis zum endgültigen Gericht ist es unser Auftrag NICHT einfach auf das Urteil über die Bösen zu warten, sondern sie zur Umkehr und Rettung zu rufen.
- Darin zeigt sich die Feindesliebe, zu der Jesus uns aufruft … und die er uns Gott-sei-Dank entgegengebracht hat.
Zu Beginn des Kapitels spricht der HERR durch Jesaja seinem Volk sein Erbarmen zu. Das tut er – wohlgemerkt – noch bevor er es für seine Untreue strafen wird. Diese Worte müssen für die ursprünglichen Hörer / Leser seltsam gewesen sein. Denn hier steckt ja der Niedergang drin … aber eben mit der Zusage der Rettung danach.
Das führt dann auch zum Triumph- bzw Spottlied ab Vers 4.
Letztendlich ist es so, dass Gott sowohl die historischen Nationen für ihre Gottlosigkeit gestraft hat … und dies doch gleichzeitig nur ein Schatten des Gerichts über alle Gottlosigkeit war, das eines Tages kommen wird. In gleicher Weise war auch das Triumphlied der Gläubigen aus „Jakob“ nur ein leises Echo des Triumphlieds, das am Ende der Zeit erklingen wird.
- Und unser Lobpreis im hier und jetzt ist eben auch ein solches Echo … oder auch das Üben, für den herrlichen Tag, an dem Gott vollends triumphieren und uns von allem Bösen befreien wird!
Ab Vers 24 richtet Jesaja dann seinen Blick auf Assyrien. Assyrien war ja eigentlich die viel unmittelbarere Gefahr für Israel zur Zeit Jesajas. Aber auch diese werden gerichtet werden.
In Kapitel 15 setzt Jesaja seine Gerichtsworte über die Nationen fort.
Die Worte über Moab klingen fürchterlich. In der Haut der Moabiter möchte ich nicht stecken. Und doch weiß ich, dass auch ich dieses Gericht verdient gehabt hätte.
In Kapitel 16 geht es weiter um Moab. Auch dieses Volk, das immer wieder ein Feind von Gottes Volk war, wird gerichtet werden. Doch es gibt auch Hoffnung. In Kapitel 16,4-5 lesen wir vom Gnadenthron, zu dem auch Menschen aus Moab kommen können … so wie ja schon lange zuvor die Moabiterin Rut Gnade und Aufnahme in Israel gefunden hatte.
- Das ist die Hoffnung, die alle Heiden haben dürfen, die sich Jesus Christus zuwenden.
Doch der Fortgang des Kapitels lässt erahnen, dass die Moabiter damals diese Einladung nicht wahrgenommen haben. Auch heute noch gibt es viele Menschen, die dem Ruf zum Gnadenthron nicht nachkommen und so noch viel mehr leid erwarten müssen.
- Möge der Herr uns da treue Rufer sein lassen und möge er unser Rufen dazu gebrauchen, dass noch viele Menschen umkehren.
In Kapitel 17 kommt dann Damaskus in den Fokus. Auch die Hauptstadt Syriens wird gerichtet werden. Diese Worte klingen leider sehr aktuell, auch wenn Jesaja natürlich das Syrien (Aram) seiner Zeit ansprach.
- In allem Gericht über die Nationen dürfen wir aber auch wissen, dass Gott eben auch der Retter von Menschen aus allen Völkern ist. Und so dürfen wir zum Herrn Jesus gehören und darum wissen, dass auch heute noch der Gnadenthron Gottes bereit ist, jeden zu empfangen, der mit Busse und im Glauben zu IHM kommt.
Genau dazu ruft Jesaja Gottes Volk auf.