Die Prophetie über Kusch (das ist wohl Äthiopien) in Kapitel 18 zeigt uns zugleich den Gott, der eines Tages richten wird und den Gott, zu dem eines Tages Menschen aus allen Völkern, Stämmen, Sprachen und Nationen kommen werden.
Anfänglich könnte man denken, dass das böse Volk (Kusch) einfach machen kann was es will. Doch Gott sieht alles … und er sieht nicht einfach nur zu. Er wird eingreifen. Hier wird angekündigt, dass er richten wird, unmittelbar bevor eine reiche Ernte eingefahren werden kann.
- Gottes Gericht kommt also nicht immer so schnell, wie wir uns das vielleicht wünschen würden, wenn wir selber unter Bösem leiden.
- Zugleich kommt Gottes Gericht zu einer Zeit, wo diejenigen, die gerichtet werden, es wohl nicht erwarten.
- Beides sollten wir im Blick haben!
Doch dieses Kapitel nimmt in Vers 7 noch eine zweite Wendung. Hier wird nun beschrieben, wie das Volk, das einst dem Volk Gottes Dinge geraubt hat, eines Tages zum Berge Zion kommen wird, um Geschenke darzubringen und den einen wahren Gott anzubeten.
- Auch das ist eben wahr. Auch aus feindlichen Völkern werden Menschen zum Thron Gottes kommen. Das ist ja gerade unsere Hoffnung als Menschen aus einem Volk, das einst heidnisch war und in dem es nun Menschen gibt, die zu Gottes Volk gehören.
- Und wir tun gut daran, uns nicht als Volk über andere Völker zu erheben. Denn auch Menschen aus diesen Völkern wird Gott gnädig sein. Er ist halt nicht der Gott einer Nation oder eines Volkes, sondern der HERR der ganzen Welt!
Auch in Kapitel 19 lesen wir von Gottes Gericht – aber eben auch davon, dass Gott ein Gott der Gnade ist und so Menschen aus allen Völkern und Nationen zu IHM kommen werden.
Das wird hier sehr deutlich, wenn wir Gottes an Ägypten gerichteten Worte hören. Neben Gericht entsprechend dem Ratschluss Gottes (19,17) lesen wir eben auch von Rettung (V.20).
Das mündet in Vers 22: „Und der HERR wird die Ägypter schlagen und heilen; und sie werden sich bekehren zum HERRN, und er wird sich erbitten lassen und sie heilen.“
- Ich preise Gott dafür, dass ER trotz all meiner Sünden ein Gott der GNADE ist!
Nachdem Jesaja in den Kapiteln 18 & 19 bereits längerfristige Prophetien gegen Kusch & Ägypten gesprochen hatte, kommt in Kapitel 20 ein Hinweis auf eine Prophetie, die sich noch während des Dienstes von Jesaja erfüllt hat.
Dabei bestand die Prophetie vor allem in der Handlung Jesajas (sein entblößt und barfüßig Umhergehen). Genau das sollten die Menschen dieser beiden Länder erleben, wenn sie durch Assyrien besiegt würden.
- Diese kurze historische Referenz zeigt uns zum einen, wie fehlgeleitet die Menschen waren, die ihre Hoffnungen einfach auf die Hilfe dieser Nationen gesetzt haben (V.6).
- Zum anderen sehen wir durch diese recht kurzfristige und leicht nachvollziehbare Erfüllung dieser Prophetie, wie Glaubwürdig auch der weiter in der Zukunft liegenden Zusagen sind.
In Kapitel 21 hören wir Gerichtsworte über Babylon ohne Andeutungen von Gnade. Der Herr wird gerecht richten. Diese Worte sind hart aber wir tun gut daran, eben auch das anzuerkennen und einzugestehen, dass dies das gute Recht Gottes ist.
Vor allem aber sollten wir bedenken, dass im Buch der Offenbarung Babylon symbolisch für alles Böse steht. Das wird Gott richten und das ist unsere Hoffnung.
Bis dahin werden sich gerade auch die, die treu an Gott festhalten, manchmal so fühlen, wie es in Jes 21,10 beschrieben wird: „zerdroschen und zertreten“. Gerade dann ist es gut zu wissen, dass der HERR dem Bösen eines Tages ein Ende macht.
Und es ist tröstlich zu wissen, dass dann auch alles Böse, das noch in unseren Herzen ist, ein Ende haben wird.
Nach den Gerichtsworten über die Nationen, kommt in Kapitel 22 wieder Jerusalem in den Fokus. Das Bild zu Beginn zeigt uns, wie aus der einst so stolzen Stadt eine Ruine wird. Die Truppen werden besiegt und die Kämpfer fliehen (V.2-4) und hinter all dem steht Gott (V.5).
Im Fortgang wird dann berichtet, wie sich die Menschen auf den Krieg vorbereitet haben (V.8-11) und dabei aber eben Gott ganz außer Acht gelassen haben.
Statt Gottes Ruf zur Buße zu hören, verließ man sich auf sich selbst und feierte fröhliche Feste (V.12-13). Der HERR sieht das alles und wird das richten!
- Lasst uns Menschen sein, die Gottes Ruf zur Buße immer wieder hören und in allen Dingen immer zuerst auf den Herrn vertrauen!
Die zweite Hälfte des Kapitels zeigt uns Gottes Worte über zwei Führer. Schebna ist einfach ein schlechter Führer, den Gott absetzen wird. Eljakim kommt besser weg. Aber letztendlich kann auch er nicht all das tragen, was auf ihn geladen wird.
- Gottes Volk braucht einen besseren Führer. Einen der vollkommen gut ist und einen, der die Last der Sünde der ganzen Welt tragen kann.
- Wie gut, dass dieser HERR gekommen ist!