In Kapitel 54 erklingt ein Aufruf zur Freude. Die „Unfruchtbare“ wird viele Kinder haben … und selbst die Heiden werden dazu gehören. Das erinnert sehr an die Worte aus Galater 4,21ff.
Die vielen Kindern Gottes sind alle, die allein aus Gnade, allein durch den Glauben Teil von Gottes Volk und Familie geworden sind.
Gottes Gnade rettet dabei nicht nur – sie bewahrt uns auch fest und sicher im Friedensbund Gottes (V.10). Ab Vers 11 bekommen wir dann scheinbar einen Blick auf das ewige Jerusalem … zumindest klingt das so, da hier ja die Edelsteine beschrieben werden, von denen wir dann wieder am Ende der Offb lesen.
Dabei sieht Jesaja eben sehr weit in die Zukunft und dabei verschwimmen die Horizonte immer mal wieder etwas. Die Auslegung ist dann schwierig und so kommt es dann manchmal zu Streit darüber, welche Rolle ggf ein zukünftiges 1000jähriges Reich in seinen Prophetien spielt.
Ich halte mich da mal ganz raus und möchte unseren Blick einfach darauf lenken, dass der HERR in seiner großen Gnade Alles getan hat, damit wir eines Tages für alle Ewigkeit in seiner herrlichen Gegenwart sein dürfen. Mit dieser Zuversicht können wir auch heute schon mit und für den HERRN leben.
Kapitel 55 ist eine wunderbare Einladung an ALLE Menschen, zum HERRN zu kommen und bei Ihm erfülltes und ewiges Leben zu finden.
Diese Einladung zeigt uns dann auch sehr deutlich, dass der Mensch die Verantwortung dafür trägt, diese Einladung anzunehmen … und somit eben auch selbst dafür verantwortlich ist, wenn er verloren geht.
Dabei lehrt dieses Kapitel nicht, warum manche Menschen dem Ruf Gottes folgen, während andere das nicht tun. Hier belässt es Jesaja bei dem Hinweis, dass Gottes Gedanken und Wege für uns nicht immer nachvollziehbar sind. Genau das ist dann ja auch die Lehre aus den Kapiteln Römer 9-11.
Zentral zur Erlösung der Menschen ist auf jeden Fall das Wort Gottes (Vers 11). Denn dieses richtet das aus, wozu Gott es gesandt hat … es ist mächtig und wird die Einen zur Umkehr bringen und bei anderen die Verhärtung der Herzen befördern. Und so zeigt sich hier zumindest in dieser Andeutung, dass Gott letztendlich einen konkreten Plan hat, den er durch sein Wort auch ausführen wird.
In Kapitel 56 wird deutlich, wer wahrhaftig zum Volk Gottes gehört. Es sind nicht äußere Kriterien, die jemanden disqualifizieren bzw jemandem Anteil geben. Vielmehr offenbaren sich die wahren Kinder Gottes in ihren Werken.
Dabei sind es natürlich nicht die Werke, durch die irgendwer vor Gott bestehen kann. Jesaja und der Rest der Bibel lehren an anderen Stellen ja deutlich, dass das niemand schafft. Aber durch die Werke (die Früchte) wird sichtbar, wer zu Gottes Volk gehört. Von daher ist der Gehorsam, von dem wir hier lesen, der Gehorsam des Glaubens.
- Diese Worte sollten uns daran erinnern, dass wahrer Glaube sich eben auch in unseren Werken zeigt.
- Sonst ist es nur eine Behauptung – aber kein echter Glaube.
Genau das war ja auch das Problem vieler in Israel, wie dann durch die Verse 56,9 –57,13 deutlich wird.
Die ersten 13 Verse von Kapitel 57 sind eher deprimierend. Hier lesen wir Gottes Anklage gegen Menschen in Israel, die für sich in Anspruch nahmen, Kinder Gottes zu sein – doch durch ihr Leben zeigten sie, dass sie nicht wirklich auf Gott vertrauen. Stattdessen ignorierten die Leiter die Nöte des Volkes und Viele gaben sie sich dem Götzendienst hin.
Ab Vers 14 hören wir wieder frohe Worte. Der Weg für die demütigen Gottesfürchtigen ist frei. Gott wird Alle annehmen, die im Glauben zu ihm kommen und er wird die richten, die sich gegen ihn stellen.
- Unser Gott ist gnädig und ein gerechter Richter zugleich!
Die Botschaft des 58. Kapitels berichtet uns eine Fastenzeit. Doch das war eine rein äußerliche Sache. Man aß nicht und das führte dann oftmals nicht zu einem Gott-gefälligerem Leben, sondern zu schlechter Laune und schlechtem Verhalten.
Doch was der Herr vor allem will ist, dass wir IHM nahekommen und immer mehr so handeln, wie ER – voller Hilfsbereitschaft, Freundlichkeit und Güte.
Wenn uns das Fasten Gott näherbringt und unser Gebetsleben stärkt, ist es eine gute Sache. Aber nur dann, denn das Fasten an sich ist ein äußerer Akt und dem Herrn geht es vor allem um unsere Herzen.