In Kapitel 10 spricht Jesus über die Tür zum Schafstall und über den Guten Hirten und über die Schafe Gottes. Er verkündet sich dabei jeweils selber als die Tür und als den guten Hirten.
Klar wird hier, dass man sich in die Herde Gottes (in die Gemeinde) einschleichen kann, ohne wirklich dazu zu gehören. Das geschieht dann, wenn jemand eben nicht durch Jesus in die Gemeinde kommt. Jesus nennt hier diese Leute „Diebe“, denn sie kommen nicht mit guten Absichten.
Deswegen ist es auch gut und richtig, den Zugang zur Gemeinde zu bewachen und klar zu definieren, wer dazu gehört und wer nicht. Es mag „zeitgemäß“ sein auf Gemeindemitgliedschaft zu verzichten – biblisch ist das nicht. Der Weg zu Jesus ist der Weg hinein in die Gemeinde und diese hat klar definierte Grenzen.
- Das ist meines Erachtens auch ein Problem mit den Landeskirchen, in deren Mitgliedschaft man quasi hineingeboren bzw als Baby hineingetauft wird. So ging es einst auch mir. Ich hielt mich immer für ein Schaf, weil ich weder genau verstanden hatte, was es mit dem Hirten auf sich hat, noch dass ich durch ein Tor gehen muss, noch was die Herde bzw die wahren Schafe ausmacht.
- Das sollte ja wohl eigentlich durch die „Konfirmation“ erklärt bzw geklärt werden, aber ich habe noch von keiner Landeskirche gehört, die hier konsequent lehrt und nur diejenigen konfirmiert, die ein klares und glaubwürdiges Bekenntnis ihres Glaubens ablegen.
- Aber auch Freikirchen sind natürlich nicht frei von der Gefahr, Menschen zu schnell als Schafe der Herde zu erklären, ohne ihnen klar und deutlich das Evangelium verkündet und nach einem Bekenntnis ihres Glaubens gefragt zu haben.
- Hier gilt es immer wieder, das Evangelium von Jesus Christus als das Tor zu verkünden und Menschen klar dazu aufzurufen, durch das Tor hindurchzugehen und zu erleben, dass Jesus wahrlich der Gute Hirte ist.
Im Fortgang macht Jesus dann deutlich, dass wir nicht einfach so zur Herde kommen. Gott macht uns zu Schafen und sammelt seine Herde durch den Guten Hirten. Seine Stimme findet bei ihnen Gehör und er kennt sie und bewahrt sie für alle Zeit.
- Das macht dankbar, demütig und gibt uns Frieden, denn unser Heil hängt nicht an unserem Aushalten, sondern an Jesus – der uns bewahrt.
Jesu Worte kamen schon damals nicht bei Allen gut an. Was für die Einen eine Frohe Botschaft ist, empfinden Andere als extrem anstößig – denn letztendlich lehrt Jesus ja eine sehr Gott-zentrierte Lehre. Für Mensch-zentriertes Denken bleibt da kein Platz – aber genau das wollen wir Menschen natürlich von Natur aus. Hier bedarf es einer Reform unseres Denkens, und wer das erlebt dringt immer mehr durch zu tiefer Freude und göttlichem Frieden.
- Diese Freude und diesen Frieden wünsche ich uns allen!