Die Durchquerung des Jordans ist nicht nur der Weg hinein ins gelobte Land. Es erinnert auch stark an die Rettung vor den Ägyptern beim Exodus. Es ist fast so, als wären die 40 Jahre in der Wüste nicht gewesen. Gott macht dadurch deutlich, dass Josua der legitime Nachfolger Moses ist. Auch hier lässt Gott das Volk durchs Wasser gehen – und Gott ist symbolisch derjenige, der in Form der von den Priestern getragenen Bundeslade im Wasser steht und das Wasser aufhält.
Das Thema der Rettung durch das Wasser ist dabei ein prominentes Thema der Bibel. Wie bei Noah und der Rettung durch die Wasser der Flut und wie beim Exodus, so ist auch das ein Schatten dessen, was wir in der Taufe sehen und was letztendlich die geistliche Widergeburt (die Taufe mit dem Heiligen Geist) symbolisiert.
Durch diese Taufe sind wir aus der Knechtschaft (der Sünde) befreit und haben Anteil bekommen am Reich Gottes. In gewisser Weise sind wir derzeit aber noch auf der Wüstenwanderung, bis wir eines Tages in das „andere gelobte Land“ einziehen werden.
- Josua 3 zeigt uns, dass Gott treu zu seinen Verheißungen steht und so wie damals das Volk Israel, so werden auch wir eines Tages unsere „Pilgerschaft“ in der Welt beenden.
In Kapitel 4 sehen wir dann, dass Gott – wie schon bei anderen Anlässen – auch nach der Durchquerung des Jordans für ein sichtbares Zeichen zum Gedenken sorgt. Auch uns sind sichtbare Zeichen der Erinnerung an unsere Rettung gegeben: die Taufe und das Abendmahl!
Doch auch solche Zeichen stellen nicht sicher, dass wir uns an das erinnern, was der HERR für uns getan hat. So war das ja auch damals. Nicht lange nach diesem Ereignis wird das Volk immer und immer wieder den Herrn vergessen. Davon zeugt das Buch Richter und davon lesen wir dann auch in den Berichten über viele der zukünftigen Könige von Juda & Israel.
- Gerade weil wir den HERRN so leicht aus dem Blick verlieren, sollten wir darauf bedacht sein, einander immer wieder an das Evangelium zu erinnern.
Zu Beginn von Kapitel 5 erfahren wir, dass die Israeliten, die in der Wüste geboren worden, nicht beschnitten waren. Das ist überraschend, denn immerhin hat Mose ja einst ein sehr drastisches Erlebnis gehabt und erfahren, wie wichtig gerade in diesem Bereich der Gehorsam zu Gott ist (2. Mose 4). Trotzdem war wohl unter seiner Leitung während der Zeit der Wüstenwanderung die Beschneidung der Erstgeborenen ausgefallen. Josua holt das nach. Das dadurch für einige Tage kampfunfähige Volk profitiert davon, dass die Feinde durch den Bericht von der Jordandurchquerung in Angst und Schrecken versetzt war.
- Gott schützt seine Kinder also manchmal auch über relativ „normale“ Wege.
Dann folgt ein Passafest, bei dem der Exodus nochmal bedacht wurde und die Zeit der Wüstenwanderung kommt auch dadurch zu einem Abschluss, dass das Manna aufhört. Ab jetzt versorgt der HERR sein Volk wieder durch die „normale“ Versorgung durch Ernte im Land Kanaan.
Ab Vers 13 lesen wir dann, dass Josua eine ganz ähnliche Gott-Erfahrung hat, wie sein Vorgänger! Der Fürst über das Heer des HERRN muss wohl eine Person des dreieinigen Gottes sein (Jesus?), sonst würde Josua ihn wohl kaum anbeten.
- In allem sehen wir Gottes treue Versorgung seines Volkes.
- Der HERR ist ein treuer Versorger – das dürfen auch wir wissen und erleben!
Gleich zu Beginn des Berichts von der Eroberung Jerichos in Kapitel 6 macht Gott deutlich, dass ER den Krieg führt und den Sieg schenkt! Und Josua darf das erleben, was ihn sicherlich weiter dabei hilft „mutig und unverzagt“ zu sein … aber es hat sicher eben auch Mut erfordert, den Plan Gottes so auszuführen.
Ich frage mich, was das Volk dachte, als Josua ihnen sagte, dass sie täglich um die Stadt ziehen sollten. Ich zumindest hätte wahrscheinlich die Frage gestellt hätte, was das alles soll. Letztendlich ist das ein Glaubenstest. Und das Volk besteht den Test. Sie tun, was ihnen gesagt wird und dürfen so erleben, dass Gott ihnen die Stadt gibt.
- Das darf uns auch eine Ermahnung sein, nicht von Gott zu verlangen, dass er uns erklären muss, warum er uns bestimmte Gebote gibt. Wir dürfen ihm einfach vertrauen, dass er nicht willkürlich ist, sondern alles schon irgendwie einen Sinn hat. Immerhin wissen wir ja genug über Gott, um wissen zu können, dass ER absolut gut und vertrauenswürdig ist.
Aus Jericho wird dann nur die Hure Rahab und Ihr Haus gerettet. So kann sie dann zur Vorfahring von König David und damit auch zur Vorfahrin des Herrn Jesus werden.
- Nun wird von uns niemand verlangen, um Städte zu ziehen – aber trotzdem wird auch unser Glaube immer mal wieder herausgefordert.
- Von daher hoffe ich, dass uns dieser Bericht dazu ermutigt, treu im Glaubensgehorsam zu leben, auch wenn wir mal nicht ganz verstehen, warum Gott bestimmte Dinge von uns fordert.