Judas war ein Halbbruder des Herrn Jesus, der wohl selber erst nach Jesu Auferstehung zum Glauben kam. Im Gegensatz zu seinem Bruder Jakobus, spielt er in den sonstigen biblischen Berichten keine große Rolle.

Ab Vers 3 wird deutlich, dass der Judasbrief in eine Krisensituation hineingeschrieben wurde. Die Adressaten waren durch Irrlehren und Irrlehrer bedroht, die offenbar stark auf das Diesseits orientiert waren. Judas ermahnt seine Leser, „für den Glauben zu kämpfen“. Das ist meist nicht sehr populär aber gerade auch in unserer Zeit hoch aktuell. Bis der Herr wiederkommt, wird Satan versuchen, Gemeinden zu verwirren, zu schwächen, zu spalten und zu zerstören.

  • Deshalb möchte ich uns alle dazu aufrufen, die Ermahnung des Judas ganz persönlich anzunehmen: „daß ihr für den Glauben kämpft, der ein für allemal den Heiligen überliefert ist.“
  • Das beginnt damit, dass wir das ganz persönlich für uns tun. Wir sollten um unseren eigenen Glauben kämpfen, in dem wir den Verführungen dieser Welt wenig Raum geben und uns immer wieder vom Wort Gottes her und durch die Gemeinschaft der Gläubigen im Glauben stärken lassen.
  • Und dann sollten wir auch für den Glauben kämpfen, indem wir den falschen Lehren und dem Unglauben klar und deutlich entgegentreten.

Die Verse 5-7 zeigen uns drei Beispiele für Gottes Richten in der Geschichte:
1) Die Ungläubigen Israeliten starben in der Wüste nach der Rettung aus Ägypten (V.5)
2) Die gefallenen Engel wurden gerichtet (V.6)
3) Sodom & Gomorra wurden gerichtet (V.7)

Vers 8 zieht nun die Verbindung von Gottes Gericht in der Vergangenheit … zu den falschen Lehrern, mit denen es die Adressaten zu tun haben. Ab Vers 9 kommt nun eine schwer verständliche Aussage. Dieser Bericht geht wohl zurück auf eine Apokryphe Schrift. Judas sagt hier nicht, dass das tatsächlich so war, sondern greift ein damals bekanntes Bild auf, so wie wenn für eine Illustration einer biblischen Wahrheit aus einem bekannten Film oder Roman zitiere. Das Beispiel ist klar:
„Die Träumer“ aus Vers 8 „verachten jede Herrschaft“ und „lästern gegen die himmlischen Mächte“ – der Kontrast dazu: (aus dem Apokryphen Bericht) Der Erzengel Michael, der sich mit gutem Recht gegen den Teufel hätte stellen können, ordnete sich der göttlichen Autorität unter und war achtsam mit seinen Worten, sondern überließ es Gott, das Urteil zu fällen: „Der Herr strafe dich! “

  • Die falschen Lehrer kennen diese Unterordnung nicht. Sie nehmen den Mund voll und führen große Reden und sehen sich selbst als letzte Instanz!

Nach dem Kontrast durch das Bsp der Erzengels Michael kommt Judas in Vers 10 wieder auf die Irrlehrer zu sprechen und lehrt, dass sie wir alle Menschen von Natur aus nichts von geistlichen Dingen verstehen (siehe 1 Kor 2:12-14).

Und dann nennt Judas schließlich nochmals drei Beispiele für ähnliche Sünder, die ihrem Urteil nicht entgangen sind.
– Kain (1. Mörder / Brudermord an Abel: in 1. Mose 4)
– Bileam (ging zu Balak dem König der Moabiter: 4. Mose 22-24)
– Korach (Aufruhr gegen Mose & Aaron: 4. Mose 16)

In diesem Worten steckt dabei auch noch etwas Hoffnung, denn Bileam kehrte um! Aber hier wird ja nur sein Irrtum erwähnt und der fand Gottes Widerspruch durch einen Esel.

In den abschließenden Versen wird deutlich, dass es hier wohl um Irrlehrer aus dem Inneren der Gemeinde geht. Diese Lehrer erwecken den Anschein etwas zu sein, was sie nicht sind. Sie sind letztendlich Gefäße ohne Heiligen Geist! Ihr Ende steht fest: „deren Los ist die dunkelste Finsternis in Ewigkeit“

Was können wir nun davon lernen?

  • Wir sollten wachsam sein und falsche Lehrer identifizieren und uns von ihnen trennen
  • Gott gegenüber treu zu leben lohnt sich, auch wenn das manchmal kurz- oder mittelfristig nicht so aussehen mag! (siehe Vers 20ff)