2,8-15: „8 Seht zu, dass euch niemand einfange durch Philosophie und leeren Trug, gegründet auf die Lehre von Menschen und auf die Mächte der Welt und nicht auf Christus. 9 Denn in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig 10 und an dieser Fülle habt ihr teil in ihm, der das Haupt aller Mächte und Gewalten ist. 11 In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, als ihr nämlich euer fleischliches Wesen ablegtet in der Beschneidung durch Christus. 12 Mit ihm seid ihr begraben worden durch die Taufe; mit ihm seid ihr auch auferstanden durch den Glauben aus der Kraft Gottes, der ihn auferweckt hat von den Toten. 13 Und er hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat uns vergeben alle Sünden. 14 Er hat den Schuldbrief getilgt, der mit seinen Forderungen gegen uns war, und hat ihn weggetan und an das Kreuz geheftet. 15 Er hat die Mächte und Gewalten ihrer Macht entkleidet und sie öffentlich zur Schau gestellt und hat einen Triumph aus ihnen gemacht in Christus.“
In Vers 8 kommt nochmal eine Warnung an die Kolosser, sich nicht verführen zu lassen durch Philosophie, durch rein menschliche Lehre und durch Mächte der Welt. Tatsächlich sehen wir diese Dinge auch heute. Stark menschlich geprägte Theologie, die oft mehr philosophische Gedanken sind, als eben biblische Lehre hat in vielen Kirchen und Gemeinden viel Raum eingenommen.
- Dem sollten wir keinen Raum geben.
Stattdessen sollten wir unseren Glauben aus Gottes Wort gewinnen und auf Jesus Christus ausrichten. Über Jesus Christus lesen wir hier: „in ihm wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig.“ Das erinnert an den Christus-Hymnus aus Kapitel 1 und zeigt wiederum, dass Jesus Christus eine Person des drei-einen Gottes ist.
Ab Vers 11 erinnert Paulus die Kolosser daran, wie sie zu Kindern Gottes geworden sind, nämlich durch die Beschneidung ihrer Herzen.
- Das hat Gott auch an uns allen getan, wenn wir denn Christen sind. Dafür ist es völlig unerheblich, ob wir uns daran erinnern können oder ob uns das bewusst war/ist.
Diese Wiedergeburt bekennen wir in der Taufe. Die Wassertaufe ist dabei eine Darstellung der Wiedergeburt. Im unter das Wasser gehen wird sichtbar gemacht, dass wir unserem alten Leben gestorben sind und nun ein neues Leben führen.
- Die Verbindung zwischen Beschneidung und Taufe wird manchmal angeführt, um damit für die Taufe kleiner Kinder aus christlichen Elternhäusern zu argumentieren, da ja auch jüdische Jungs am 8. Tage beschnitten wurden. Doch das verkennt, dass es hier um die Beschneidung der Herzen geht, die eben nicht mit der Geburt geschah, sondern in der Wiedergeburt / der Bekehrung. Deswegen gehört die Taufe zur Bekehrung.
Durch die Taufe identifiziert sich der Täufling mit Jesu Sterben und seiner Auferstehung. Durch seinen Tod hat Jesus unsere Schuld bezahlt, so dass alle, die an ihn glauben, von aller Schuld befreit sind. Unsere Schuld (und damit symbolisch „unser Schuldbrief“) wurde von Jesus am Kreuz bezahlt. Und damit haben alle anderen Mächte keine Macht mehr … nicht über Jesus Christus und auch nicht über jeden, der durch den Glauben zu Jesus Christus gehört.
- An dieser großartigen Erkenntnis sollen wir festhalten. Dann können uns die falschen Lehrer nichts anhaben, die behaupten eine extra Erkenntnis zu haben – oder die uns in eine rein weltliche Gesetzlichkeit führen wollen.
- Ich wünsche uns allen, dass wir die großen Evangeliumswahrheiten klar vor Augen haben, so dass wir aus der Gnade und für unseren Herrn Jesus leben können und uns durch nichts anderes gefangen nehmen lassen.