3,5-11: „So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind, Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist. 6 Um solcher Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. 7 In dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. 8 Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; 9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.

Die Verse 5 & 8-9 zeigen uns, wovon es sich abzuwenden gilt. Diese Verse sind es wert, sehr langsam gelesen zu werden. Mich fordert diese Listen heraus, denn sie zeigt mir, wo ich noch sehr fleischlich gesinnt bin und wo ich noch wachsen sollte. Dabei ist wichtig zu bedenken, dass diese Aufforderung auf dem basiert, was der HERR für uns getan hat. Deswegen beginnt Vers 5 mit dem Wort „so“. Es sind also eine Anweisung dafür, wie Jünger Jesu leben sollen und nicht die Eingangsvoraussetzung, um Jünger Jesu zu werden. Das ist ein Gnadengeschenk Gottes und diese Erkenntnis sollte uns dann zu einem Leben als Jünger motivieren.

Vers 5 umfasst Begriffe, die ähnliche Sünden beschreiben. Bei Unzucht handelt es sich um sexuelle Sünde – Unzucht beschreibt sexuelle Handlungen außerhalb der Ehe, die nur in den Schutzraum der Ehe gehören (und da keine Unzucht sind – siehe dazu auch 1. Korinther 7,1-9). Die weiteren Begriffe „Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist“ können alle Steigbügelhalter der Unzucht sein, können aber auch in anderen Lebensbereichen eine Rolle spielen.

Letztendlich ist alles Streben nach illegitimen Dingen Götzendienst. Denn wenn wir so denken und ggf sogar handeln, sind uns diese Dinge offensichtlich so wichtig, dass wir sie lieber tun, als das zu tun, wozu uns Gott aufruft.

Die Konsequenz eines solchen Lebens bei Nicht-Christen ist der gerechte Zorn Gottes, der es eben nicht einfach hinnimmt, wenn seine Geschöpfe sich von Ihm abwenden. Als Christen müssen wir den Zorn nicht mehr fürchten, denn Jesus hat ihn für uns getragen. Doch Paulus erinnert die Kolosser daran, dass ein solches, der Sünde hingegebenes Leben, eben genau der Grund für Gottes Zorn gegenüber den „Kindern des Ungehorsams“ ist. Als Christen sollten wir nicht so leben – denn wir sind nun ja Kinder Gottes, die nach dem trachten sollten, was bei Gott ist! Unser Leben sollte also nach unserer Bekehrung deutlich anders aussehen als unser Leben vor der Bekehrung.

Die zweite Liste in den Versen 8-9 umfasst Sünden, mit denen wir uns gegeneinander versündigen. Auch das mag uns früher geprägt haben. Aber als Christen sollen wir das abgelegt haben und nun anders leben. Das meint Paulus hier mit dem „Ausziehen des alten Menschen“ und dem „Anziehen“ des neuen. Als Christen sollen wir unserem Herrn immer ähnlicher werden. Deswegen sollen wir den Kampf gegen die Sünde aufnehmen, denn unser Herr war ohne Sünde. So werden wir dann wieder zu besseren Abbildern unseres Schöpfers – wie es ja unsere ursprüngliche Bestimmung war (1. Mose 1).

In der christlichen Gemeinde sollten deshalb dann auch nicht mehr die Trennungen vorkommen, die diese Welt kennt. Wir sind als Christen alles Kinder Gottes und das ist unsere primäre Identität. Deswegen sagt Paulus: „Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.

  • In welchen Bereichen fordern dich diese Verse besonders heraus?
  • Wo musst Du noch Dinge „ablegen“ und noch entschiedener nach dem Trachten, was oben ist?