Nachdem in Kapitel 22 die Ereignisse des Gründonnerstags beschrieben wurden, lesen wir nun in Kapitel 23 von dem, was am Karfreitag geschah.
Die ersten 12 Verse bilden den zweiten Teil des Predigttextes vom kommenden Sonntag. Dabei fragen sich Pilatus und Herodes, ob Jesus wirklich der Christus und ein König ist, der ihnen gefährlich werden könnte. Sie sind sich einig, dass Jesus harmlos und nicht zu fürchten ist. Dabei verkennen sie ihn komplett.
Wir lesen, dass sich Herodes freut, Jesus kennen zu lernen. Aber letztendlich ist es eben kein Interesse daran, Jesus als Retter und Herrn kennen zu lernen. Er ist einfach nur interessant, weil er angeblich ein Wundertäter sein soll.
Als Jesus aber nicht das Interesse des Herodes befriedigt, verliert dieser sein Interesse an Jesus und sendet ihn zurück zu Pilatus. Obwohl auch dieser von Jesu Unschuld überzeugt ist, verurteilt er ihn letztendlich – unter dem Druck der öffentlichen Meinung und des Mobs – zum Tode verurteilen.
- Wir sehen hier ganz deutlich, wie Jesus verkannt wird und wie verheerend das letztendlich ist. Ein allgemeines Interesse an Jesus rettet genauso wenig, wie die Überzeugung, dass er doch eigentlich ein ganz guter Mann ist.
- Gerettet werden nur die, die IHN tatsächlich als Retter und HERRN anerkennen.
- Genau das tut Herodes aber genauso wenig, wie alle anderen, die an seinem Prozess mitwirken.
Letztendlich sind Herodes und Pilatus Populisten … und das ist selten ein guter Ratgeber.
Lukas berichtet im Fortgang von Jesus Kreuzigung, seinem Sterben und seiner Grablegung. Interessant ist die Parallel zwischen dem Bericht über das Sterben Jesu und insbesondere seiner Worte am Kreuz (Lk 23:34 Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun! // Lk 23:46 Und Jesus rief laut: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände! Und als er das gesagt hatte, verschied er.) mit dem Bericht über den Tod des ersten Märtyrers in Apg 7.
- Stephanus erweist sich dabei als wahrer Nachfolger Jesu … und gleichzeitig betet er zu Jesus, so wie Jesus zu seinem Vater.
Ein anderer wichtiger Aspekt ist hier der Bericht von den Worten, die Jesus dem einen Dieb am Kreuz sagt: „Lk 23:43 Heute wirst du mit mir im Paradies sein.“
- Hier wird deutlich, dass Jesus eben nicht nach dem Tod für drei Tage in der Hölle war, wie durch eine missverstandene Übertragung des Apostolischen Glaubensbekenntnisses manchmal gemeint wird.
- Jesus spricht hier davon, dass er auch schon vor seiner Auferstehung im Paradies sein wird … eben noch nicht körperlich, aber doch wirklich.