Zu Beginn des Buchs Maleachi betont der Herr seine Liebe für Israel, die in nichts anderem begründet liegt, als in Gottes freier Gnadenwahl. Das was wir hier in den ersten Versen lesen, klingt sehr ähnlich wie das, was der Apostel Paulus ca. 500 Jahre später in Römer 9 schreiben würde.

Doch das Volk zweifelt offenbar an Gottes Zusage. Diese Zwiegespräche ziehen sich durch das ganze Buch. Gott spricht und das Volk stellt seine Worte in Frage. Dabei klagt der Herr vor allem die Scheinheiligkeit und den sinnentleerten Gottesdienst Israels an. So lesen wir z.B. in 1,13-14:  Und ihr sprecht: »Siehe, welch eine Mühsal!« und bringt mich in Zorn, spricht der HERR Zebaoth, denn ihr bringt herzu, was geraubt, lahm und krank ist, und bringt es dar zum Opfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der HERR.  14 Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein gutes männliches Tier hat und es gelobt, aber dem Herrn ein fehlerhaftes opfert. Denn ich bin ein großer König, spricht der HERR Zebaoth, und mein Name ist gefürchtet unter den Heiden.

Das Volk verkennt, wer Gott ist: Ein großer Herr, dem unsere Anbetung und Hingabe verdient! Und sie verkennen, dass sich Gott nichts vormachen lässt. Er kennt unsere Taten und er kennt unsere Herzen.

  • Auch wir müssen diese Ermahnungen hören, denn auch heute noch gibt es viele Scheinheilige.
  • Und Scheinheiligkeit schleicht sich sicher auch in unser aller Leben immer mal wieder ein.
  • Von daher sind diese Worte auch für uns eine hilfreiche Herausforderung

In Kapitel 2 kommen weitere Anklagen und Strafreden – zuerst gegen die religiösen Leiter und dann im Hinblick auf die Treuelosigkeit des Volks, die sich unter anderem im Ehebruch zeigt, aber auch darin, dass entgegen dem, was Gott angeordnet hat, Ehen mit Ungläubigen eingegangen werden.

Hier sehen wir etwas, das auch anderswo in der Bibel gelehrt wird. Eheliche Treue ist ein Indikator auch für die Treue zu Gott.

  • Der Ehebund ist ein Abbild von Gottes Bund mit uns (Eph. 5).
  • Wer sein Ehegelübde bricht, handelt ja schon allein damit schon gegen Gottes Willen.
  • Und er zerstört das von Gott gegebene Bildnis seiner Beziehung zu seinem Volk – denn Jesus ist ja der Ehemann, der sich die Gemeinde zur Braut nehmen wird.

In Kapitel 3 wird ein weiterer Grund genannt, für Gottes gerechten Zorn über sein Volk. Die Untreue Gott gegenüber zeigt sich daran, dass der Zehnte vernachlässigt wird. Da wir alles was wir haben von Gott haben und von Gott nur den Zehnten zurückverlangt, ist es Betrug an Gott, diesen nicht zu geben.

  • Auch hier zeigt sich ein Mangel an Gott-vertrauen.

Was sich in all diesen Dingen zeigt ist, wie sich weltliches Denken still und leise in verschiedensten Bereichen durchsetzt.

  • Auch wir heute sollten und durch das Beispiel Israels warnen lassen!
  • Zugleich sehen wir ganz am Ende des AT, dass die Menschen keinen Deut besser sind, als gleich zu Beginn nach dem Sündenfall. Von daher bestünde wenig Hoffnung auf Besserung … es sei denn, jemand befreit uns von unserer Schuld und gibt uns neue Herzen.

Mit genau diesem Hoffnungsschimmer endet das AT (in christlicher Anordnung … bei den Juden steht ja 2. Chronik am Ende des AT Kanons):

3:23-24 (4:5-6) Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.  24 Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.

Johannes der Täufer wird genau hier ansetzen … er ist der „Prophet Elia“ und nach ihm folgt der Herr.

  • Der schreckliche Tag des Herrn steht bevor. Für einige wird dieser Tag zum Desaster – für andere bringt er die lange herbei gesehnte Rettung!
  • Den Unterschied zwischen ewigem Leben und ewiger Verdammnis macht allein das Eingreifen Gottes. Er muss die Herzen bekehren.
  • Deswegen brauchen wir den „Retter“ Jesus, ein neues Leben (und Herz) und Seinen Heiligen Geist!