1,1-3: „1 Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. 2 Wie geschrieben steht im Propheten Jesaja: »Siehe, ich sende meinen Boten vor dir her, der deinen Weg bereiten soll.« 3 »Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn, macht seine Steige eben!« (Maleachi 3,1; Jesaja 40,3)“
Die ersten Verse des Markusevangeliums geben vor, was Markus im Fortgang weiter entfaltet.
Wenn wir zu Beginn vom Anfang der guten Nachricht (= Evangelium) lesen, dann macht Vers 2 sofort deutlich, dass dieser Anfang eine Vorgeschichte hat. Denn da wie sofort eine Ankündigung aus dem AT erwähnt. Das Evangelium braucht tatsächlich den Hintergrund des AT, damit wir die Frohe Botschaft wirklich als solches verstehen können. Erst wenn wir verstehen, wie die Geschichte der Menschen seit dem Sündenfall unserer ersten Vorfahren nur deshalb nicht komplett trost- und hoffnungslos war, weil man die Hoffnung auf einen kommenden Retter haben durfte, der schon ab 1. Mose 3,15 angekündigt worden war, wird die Botschaft von Markus 1,1 zu einer großen Freudenbotschaft.
Der, vor dem ein Bote Gottes hergehen sollte, um für sein Kommen den Weg zu bereiten, der ist nun gekommen. Es ist die Person JESUS. Der Name an sich vermittelt schon Hoffnung, denn Jesus steht für Jahwe rettet. Und dieser Jesus ist nicht irgendein Mensch. Er ist der Christus. Was Markus hier schreibt, klingt für unsere Ohren so vertraut, dass wir oft nicht wirklich darüber nachdenken. Im Verständnis vieler Bibelleser gehört „Christus“ zu Jesus, fast wie sein Nachname. Doch zur Zeit der Abfassung des Evangeliums war die Bezeichnung „Christus“ (der Gesalbte) ein Titel, der nur dem römischen Kaiser zustand. Zugleich war dieser „Titel“ bzw die jüdische Übersetzung (Messias) für die Juden eng verbunden mit der Verheißung des angekündigten Retters. Wenn Markus hier nun also schreibt, dass Jesus der Christus ist, dann ist das eine wirklich frohe Botschaft. Der lang-erwartete Messias ist da! Mit ihm beginnt die wirklich frohe Botschaft … aber eben vor dem Hintergrund dessen, was im AT geschrieben steht.
Und Markus sagt noch mehr. Dieser Messias ist nicht nur von Gott gesandt – er ist Gottes Sohn! So hatte Gott im AT immer mal wieder sein erwähltes Volk genannt, dem Gott große Verheißungen gegeben hatte (2. Mo 4,22f; Jer 3,19; Hes 11,1). Gott hatte seinem „erstgeborenen Sohn“ große Verheißungen gegeben, die aber an das Halten des Bundes gekoppelt waren, die Gott gegeben hatte. Jetzt kommt der SOHN, der alle diese Bedingungen erfüllt und so zum Erben aller Gottesverheißungen wird.
Und mehr noch. Jesus, der Christus, ist wahrhaft der ewige Sohn Gottes und damit der Herr selbst. Das verkündet Markus in Vers 3, wenn er deutlich macht, dass der Bote, von dessen Kommen der Prophet schreibt, dem „Herrn“ den Weg bereiten soll.
Im Fortgang lenkt Markus dann erst den Blick auf den Boten – das werden wir morgen sehen. Und dann wird er uns im Rest seines Berichts zeigen, dass JESUS tatsächlich der menschgewordene Gott ist.
Für heute wünsche ich uns, dass das Wissen darum, dass Jesus tatsächlich der Christus, der Sohn Gottes und der Herr ist, uns froh & dankbar macht und uns begierig macht, mehr über IHN nachzudenken, wenn wir weiter im Markusevangelium lesen.