3,1-12: „1 Und er ging abermals in die Synagoge. Und es war dort ein Mensch, der hatte eine verdorrte Hand. 2 Und sie lauerten darauf, ob er auch am Sabbat ihn heilen würde, damit sie ihn verklagen könnten. 3 Und er sprach zu dem Menschen mit der verdorrten Hand: Tritt hervor! 4 Und er sprach zu ihnen: Soll man am Sabbat Gutes tun oder Böses tun, Leben erhalten oder töten? Sie aber schwiegen still. 5 Und er sah sie ringsum an mit Zorn und war betrübt über ihr verstocktes Herz und sprach zu dem Menschen: Strecke deine Hand aus! Und er streckte sie aus; und seine Hand wurde gesund. 6 Und die Pharisäer gingen hinaus und hielten alsbald Rat über ihn mit den Anhängern des Herodes, wie sie ihn umbrächten.
7 Aber Jesus entwich mit seinen Jüngern an den See und eine große Menge aus Galiläa folgte ihm; auch aus Judäa 8 und Jerusalem, aus Idumäa und von jenseits des Jordans und aus der Umgebung von Tyrus und Sidon kam eine große Menge zu ihm, die von seinen Taten gehört hatte. 9 Und er sagte zu seinen Jüngern, sie sollten ihm ein kleines Boot bereithalten, damit die Menge ihn nicht bedränge. 10 Denn er heilte viele, sodass alle, die geplagt waren, über ihn herfielen, um ihn anzurühren. 11 Und wenn ihn die unreinen Geister sahen, fielen sie vor ihm nieder und schrien: Du bist Gottes Sohn! 12 Und er gebot ihnen streng, dass sie ihn nicht offenbar machten.“
Die ersten 6 Verse gehören inhaltlich zum Ende von Kapitel 2, denn auch hier geht es wieder darum, dass der Sabbat um des Menschen willen gemacht ist und nicht der Mensch um des Sabbats willen. Und auch darum, dass Jesus – der Menschensohn – ein Herr auch über den Sabbat ist. Jesu Feinde warten nur darauf, dass Jesus am Sabbat das große Wunder tut und einem leidenden Menschen in Barmherzigkeit und göttlicher Vollmacht heilt. Doch zynischer Weise tun sie das nicht, um ihn dann dafür anzubeten, sondern um ihn verklagen zu können.
Wie so oft packt Jesus den Stier bei den Hörnern und verdeutlicht, um was es hier tatsächlich geht. Was soll man am Sabbat tun? Gutes oder Böses? Jesus will etwas richtig Gutes tun. Seine Widersacher hingegen planen etwas richtig Böses. Doch selbst als Jesus dies so pointiert fragt, rücken seine Feinde nicht von ihren bösen Plänen ab. Jesus zeigt, dass er sich von nichts und niemanden einschüchtern und aufhalten lässt und so heilt er den Menschen mit der verkrüppelten Hand.
Hinter all dem steht aber vor allem, wie GOTT selbst das Böse gebraucht, um seinen guten Plan auszuführen. Denn nur weil die Menschen das Böse planen und dann auch ausführen – nämlich die Tötung Jesu – wird dieser, wie von Gott geplant, stellvertretend für Sünder (wie seine Feinde, wie der Mensch mit der verdorrten Hand und wie Dich und mich) sterben, so dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung und ewiges Leben empfangen kann.
Ab Vers 7 sehen wir, dass es neben den Feinden Jesu aber vorerst noch sehr sehr viele Menschen gab, die ihm nachfolgten. Dabei lesen wir hier, dass sie kamen, weil sie von Jesu Taten gehört hatten. Doch Jesus will diese Menschen vor allem lehren, denn dazu ist er gekommen. Doch wir sehen hier eben auch, dass Jesus weiter in göttlicher Vollmacht und voller Barmherzigkeit viele Menschen heilt und von bösen Geistern befreit. Die bösen Geister wussten genau, mit wem sie es zu tun hatten: mit Gottes Sohn. Sie kannten ihn, aber sie liebten ihn nicht. Die Menschen hingegen liebten Jesus, aber sie kannten ihn noch nicht wirklich. Deshalb wollte Jesus sie noch weiter lehren, damit sie ihn besser kennenlernen und erkennen konnten, was er für sie tun musste. Denn sonst hätten sie nur ihre falschen Erwartungen auf ihn projiziert. Das ist auch der Grund, warum die bösen Geister schweigen mussten.
- Möge der HERR unser Lesen des Markusevangeliums gebrauchen, damit wir JESUS immer besser kennenlernen und IHN immer mehr lieben!