3,13-21: „Und er ging auf einen Berg und rief zu sich, welche er wollte, und die gingen hin zu ihm. 14 Und er setzte zwölf ein, die er auch Apostel nannte, dass sie bei ihm sein sollten und dass er sie aussendete zu predigen 15 und dass sie Vollmacht hätten, die bösen Geister auszutreiben. 16 Und er setzte die Zwölf ein und gab Simon den Namen Petrus; 17 weiter: Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und gab ihnen den Namen Boanerges, das heißt: Donnersöhne; 18 weiter: Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon Kananäus 19 und Judas Iskariot, der ihn dann verriet.
20 Und er ging in ein Haus. Und da kam abermals das Volk zusammen, sodass sie nicht einmal essen konnten. 21 Und als es die Seinen hörten, machten sie sich auf und wollten ihn festhalten; denn sie sprachen: Er ist von Sinnen.

Jesus hatte ja bereits einzelne Männer in seine Nachfolge berufen. Inzwischen ist die Zahl seiner Jünger weiter stark angewachsen. Nun ist es an der Zeit, dass er eine kleine Gruppe in besonderer Weise beruft und bevollmächtigt, als seine Botschafter und Repräsentanten zu agieren – deswegen nennt er sie auch Apostel.

Diese Männer sollten immer bei ihm sein und wurden von ihm ausgesandt zu predigen und mit Vollmacht ausgerüstet, böse Geister auszutreiben. Damit wird deutlich, dass sie tun sollten, was Jesus selbst tat. Sie waren tatsächlich seine Repräsentanten, durch die Jesus seinen Dienst zum einen ausbreiten würde und durch die er dafür sorgte, dass sein Werk auch nach seiner Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt weitergeführt werden sollte. Was hier noch nicht erwähnt wird ist dann ihr Zeugnis, durch das Jesus uns bis heute verkündet wird.

Die Zahl 12 erinnert natürlich sofort an den 12 Stämme Israels. Und die Zahl 12 steht für die Vollzahl. Einige Namen werden in den Parallelberichten anders benannt. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen gibt Jesu manchen der Jünger neue Namen – Simon heißt jetzt Petrus. Und manchmal gibt es dann auch noch unterschiedliche Übersetzungen je nach Sprach, so heißt Petrus im aramäischen, Kephas.

Bemerkenswert ist dabei natürlich, dass Jesus auch Judas Iskariot in den Kreis der Apostel beruft. Aus dem Johannesevangelium wissen wir, dass Jesus wusste, dass Judas ihn verraten würde. Und genau dazu beruft er ihn also in den Kreis der Apostel. Ich kann mir gar nicht so richtig vorstellen, wie das für Jesus gewesen sein muss, bewusst den Mann in seinen engsten Jüngerkreis zu berufen, der ihn dann später verraten würde, so dass er den fürchterlichen Tod am Kreuz erleiden würde.

Noch ist Jesus allerdings sehr populär, und viele Menschen sammeln sich um ihn. Nur seine Angehörigen finden das alles seltsam und denken, dass Jesus von Sinnen ist. Das finde ich wirklich interessant, weil das darauf hindeuten, dass Jesus in den ersten 30 Jahren nichts getan hat, was seine Angehörigen dazu hätte bringen können, das zu erwarten, was jetzt geschah.

  • Aber vielleicht ist das auch für uns eine hilfreiche Warnung, dass auch für uns das Wissen um Jesus nicht zwingend bedeutet, dass wir eine wirkliche Wertschätzung für ihn haben.
  • Und viele Kinder, die Jesus in gewisser Weise von kleinauf kennen, können dann eben auch manchmal nichts mit dem anfangen, was Jesus gelehrt und getan hat.
  • Möge der HERR es schenken, dass wir JESUS klar erkennen und ihn mit dankbaren und frohen Herzen anbeten.