Nach der Stillung des Sturms kommt Jesus mit seinen Jüngern an das andere Ufer des Sees und damit wohl in heidnisches Gebiet. Ich frage mich, ob Satan durch den Sturm versucht hatte, Jesus davon abzuhalten, dorthin zu kommen und nun einsieht, dass er gegen Jesus nichts zu tun vermag. So kommt dann der Gerasener zu Jesus, anstatt davon zu laufen. Offensichtlich war ihm klar, dass es kein Entkommen gab und so bittet er um eine mildere Behandlung. Jesus gewährt ihm (bzw der Legion Dämonen) das Anliegen. Das ist aber kein nachgeben, sondern dient letztendlich einem Zweck. Der Massensuizid der Schweine zeigt uns die zerstörerische Gewalt der Dämonen.
- Und doch dürfen wir erkennen, dass sie gegen Jesus nichts ausrichten können. Wenn er etwas befiehlt, müssen sie gehorchen und weichen!
Die Menschen in der Region sehen in Jesus den Verursacher der Wirtschaftskrise (die Schweineherde ist futsch) und wollen Ihn loswerden. Ganz anders ist die Reaktion des Geraseners. Er sieht in Jesus seinen Retter, dem er folgen will. Doch Jesus hat einen besseren Plan mit ihm und setzt ihn quasi als „Missionar“ zu seinen eigenen Leuten ein.
- Auch das darf uns herausfordern. Manchmal hat Jesus andere Pläne für uns als das, was wir im Sinn haben, selbst wenn unsere Pläne – so wie der des Geraseners – grundsätzlich auf unserer Liebe zu Jesus gründen.
- Beeindruckend ist die Dankbarkeit des Geraseners. Ich wünsche uns, dass wir immer wieder klar vor Augen haben, was Jesus für uns getan hat und dann freudig in allen Dingen das tun, wozu er uns (durch sein Wort) aufruft.
Ab Vers 21 sehen wir dann nochmals Jesus Autorität über Krankheit und Tod. Sowohl Jairus wie auch die blutflüssige Frau zeigen dabei großen Glauben. Im Falle von Jairus finde ich das besonders bemerkenswert. Dass er Jesus auch dann noch glaubt, als ihm berichtet wird, dass sein Kind tot ist, ist weit mehr als die Tat eines Verzweifelten.
Interessant ist auch, dass Jesu Handeln oftmals Furcht hervorruft. Schon am Ende von Kapitel 4 lesen wir von der Furcht der Jünger, nachdem sie erleben, dass Jesus Macht über Wind und Wellen haben. Und hier sehen wir nun, dass die Frau sich fürchtet, nachdem sie Heilung erfahren hat. Jesus schenkt Ihr dann zusätzlich zur Heilung auch noch seinen Frieden.
Jairus ergreift die Furcht wohl eher, weil er annehmen muss, dass sein Versuch durch Jesus zu bekommen, zu spät kommt. Auch hier nimmt Jesus die Furcht. Dieses Mal allein durch die Zusage, dass ER noch helfen kann und das auch tun wird! In beiden Fällen triebt der Glaube und die Erkenntnis Jesu die Furcht aus.
- Ich denke, wer die Autorität des Herrn Jesus erkennt, der wird immer auch eine gewisse Gottesfurcht haben. Doch je mehr wir Jesus dann kennen lernen – vor allem als den Gott, der für uns ist – desto mehr wird die Furcht wahrer Liebe und tiefem Frieden Raum geben.
- Andererseits kann ein Mangel an Gottesfurcht aber natürlich auch bedeuten, dass wir Jesus noch gar nicht richtig erkannt haben. Da fehlt dann aber eben auch die Liebe für ihn und der tiefe Friede, den nur er geben kann.
- Möge der HERR uns wahre Gotterkenntnis schenken, mit angemessener Gottesfurcht und großer Liebe und wahrem Frieden.
Schließlich sehen wir in V.43, wie ja auch an anderen Stellen, dass Jesus seine wahre Identität noch geheim halten möchte. Das begründet sich dadurch, dass ER den Menschen erst genauer erklären möchte, wozu der Messias wirklich gekommen ist. Die Leute haben noch falsche Vorstellungen und deshalb will Jesus erst klarmachen, wozu er gekommen ist, bevor er sich dann in seiner ganzen Macht als Messias und Sohn Gottes in aller Deutlichkeit zu erkennen gibt.