7,24-30: „24 Und er stand auf und ging von dort in das Gebiet von Tyrus. Und er ging in ein Haus und wollte es niemanden wissen lassen und konnte doch nicht verborgen bleiben, 25 sondern alsbald hörte eine Frau von ihm, deren Töchterlein einen unreinen Geist hatte. Und sie kam und fiel nieder zu seinen Füßen 26 – die Frau war aber eine Griechin aus Syrophönizien – und bat ihn, dass er den bösen Geist von ihrer Tochter austreibe. 27 Jesus aber sprach zu ihr: Lass zuvor die Kinder satt werden; es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnehme und werfe es vor die Hunde. 28 Sie antwortete aber und sprach zu ihm: Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder. 29 Und er sprach zu ihr: Um dieses Wortes willen geh hin, der böse Geist ist von deiner Tochter ausgefahren. 30 Und sie ging hin in ihr Haus und fand das Kind auf dem Bett liegen, und der böse Geist war ausgefahren.“
Jetzt geht Jesus in den Norden in das Gebiet von Tyrus, das – wenn ich mich nicht irre – wohl nicht mehr zu Galiläa gehört. Warum Jesus sich dort verbergen wollte, ist mir nicht klar. Vielleicht wollte Jesus Zeit nur mit seinen Jüngern haben. Oder er wollte einfach, dass ihn niemand erkennt, so dass er nicht als der „Heiler“ angesehen wird, sondern einfach predigen kann … oder er brauchte tatsächlich einfach mal eine Pause. Immerhin ist Jesus ja auch ganz Mensch.
Wie dem auch sei – es sprach sich dann doch herum, dass Jesus da war und er heilen kann und so kam dann eine Mutter, die Jesu Hilfe suchte, damit er ihre Tochter von einem bösen Geist befreit. Jesu Reaktion klingt sehr hart: „Lass zuvor die Kinder satt werden; es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot wegnehme und werfe es vor die Hunde“. Letztendlich verdeutlicht Jesus, dass er zuerst für die Juden gekommen ist. Das erkennt die Frau auch ohne Wenn und Aber an. Aber sie wagt es trotzdem, Jesus zu entgegnen: „Ja, Herr; aber doch fressen die Hunde unter dem Tisch von den Brosamen der Kinder.“
Ich finde diese Demut sehr bemerkenswert. Diese Frau fordert nichts, sondern erklärt ihre Hoffnung, trotzdem von Jesu Güte profitieren zu können.
- Uns muss klar sein, dass wir ja genauso wie die Frau zu den Heiden gehören. Von daher sind auch wir Menschen, die von den Verheißungen profitieren, die ursprünglich nur Israel galten, aber deren erben wir nun durch den Glauben an Jesus eben auch sein dürfen.
- Wir dürfen von der Frau aber nicht nur Demut lernen, sondern eben auch die Beharrlichkeit im Bitten. Sie lässt sich nicht einfach abweisen. Es ist gut möglich, dass Jesus mit seiner Antwort den Glauben der Frau getestet hat. Und die Frau erweist ihren Glauben dadurch, dass sie weiter bittet. So sollten auch wir beharrlich im Gebet bleiben, auch wenn wir nicht gleich die Hilfe erfahren, um die wir bitten. Vielleicht will Jesus uns helfen, zu lernen, wirklich an IHM festzuhalten.
Schließlich erbarmt sich Jesus dieser Frau. Dabei sollten wir nicht übersehen, dass Jesu Hilfe immer Ausdruck seines Erbarmens ist. Auch die Juden haben keinen Anspruch auf Jesu Hilfe. Wer auch immer von Jesus profitiert, tut das allein aus Gnade!
Diese Frau darf genau das erleben. Jesus heilt ihre Tochter.
- Und auch wir dürfen Jesu Kraft erfahren, wenn wir uns IHM im Glauben zuwenden. Das ist die Rettung, die wir alle brauchen!