8,1-13: „1 Zu der Zeit, als wieder eine große Menge da war und sie nichts zu essen hatten, rief Jesus die Jünger zu sich und sprach zu ihnen: 2 Mich jammert das Volk, denn sie haben nun drei Tage bei mir ausgeharrt und haben nichts zu essen. 3 Und wenn ich sie hungrig heimgehen ließe, würden sie auf dem Wege verschmachten; denn einige sind von ferne gekommen. 4 Seine Jünger antworteten ihm: Wie kann sie jemand hier in der Wüste mit Brot sättigen? 5 Und er fragte sie: Wie viel Brote habt ihr? Sie sprachen: Sieben. 6 Und er gebot dem Volk, sich auf die Erde zu lagern. Und er nahm die sieben Brote, dankte und brach sie und gab sie seinen Jüngern, damit sie sie austeilten, und sie teilten sie unter das Volk aus. 7 Und sie hatten auch einige Fische, und er dankte und ließ auch diese austeilen. 8 Sie aßen aber und wurden satt und sammelten die übrigen Brocken auf, sieben Körbe voll. 9 Und es waren etwa viertausend; und er ließ sie gehen.
10 Und alsbald stieg er in das Boot mit seinen Jüngern und kam in die Gegend von Dalmanuta. 11 Und die Pharisäer kamen heraus und fingen an, mit ihm zu streiten, versuchten ihn und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel. 12 Und er seufzte in seinem Geist und sprach: Was fordert doch dieses Geschlecht ein Zeichen? Wahrlich, ich sage euch: Es wird diesem Geschlecht kein Zeichen gegeben werden! 13 Und er verließ sie und stieg wieder in das Boot und fuhr hinüber.“
Jesus ist wohl immer noch in eher heidnischem Gebiet. Hier wiederholt sich nun das „Brot & Fisch-Wunder“. Auslöser ist wiederum Jesu Barmherzigkeit & Fürsorge (ihn jammerts). Die Jünger haben noch nichts dazu gelernt und denken wiederum im Rahmen dessen, was uns Menschen möglich ist und scheinen vergessen zu haben, wie Jesus zuvor 5000 Männer mit noch weniger versorgt hatte.
- Die Jünger sind da so, wie wir auch immer mal wieder. Wir wissen einerseits um Jesu Macht und haben seine treue Versorgung auch oft genug erlebt – aber dann verlieren wir das wieder komplett aus dem Blick und meinen, Dinge mit unseren Möglichkeiten regeln zu müssen.
Jesus tut dann wiederum ein Wunder und versorgt die 4000 mit 7 Broten und einigen Fischen. Wie schon zuvor lesen wir auch hier nichts darüber, dass die Menschen sich über das Wunder wundern. Wahrscheinlich haben sie gar nicht mitbekommen, was Jesus da für sie getan hat.
- Auch das hat Bezug zu uns. Denn ganz oft nehmen wir sicher gar nicht wahr, wie mächtig und treu Gott für uns sorgt.
Dann kehrt Jesus in das jüdische Gebiet auf der Westseite des Sees zurück und trifft dort auf Pharisäer. Von ihnen lesen wir, dass sie ein Wunder (Zeichen vom Himmel) fordern, aber das nicht aus einer Haltung des Glaubens und der frohen Erwartung tun, sondern im Streit, als Versuchung und Forderung. Sie kommen also im Unglauben.
- Nachdem Jesus also schon erleben musste, dass seine Jünger aus dem Blick verloren hatten, was Jesus zu tun vermag, erlebt er hier nun Menschen, die nicht nur vergesslich sind, sondern ihm sogar feindlich gesinnt sind.
- Während Jesus seinen Jüngern dann wiederum zeigt, was er zu tun im Stande ist, werden solche Menschen keine Wunder zu sehen bekommen. Letztendlich werden sie diese ohnehin nicht annehmen.