Leider kommt dieser Abschnitt erst heute … auch wenn ich den Abschnitt schon gestern gelesen hatte …
8,14-26: „14 Und sie hatten vergessen, Brot mitzunehmen, und hatten nicht mehr mit sich im Boot als ein Brot. 15 Und er gebot ihnen und sprach: Schaut zu und seht euch vor vor dem Sauerteig der Pharisäer und vor dem Sauerteig des Herodes. 16 Und sie bedachten hin und her, dass sie kein Brot hätten. 17 Und er merkte das und sprach zu ihnen: Was bekümmert ihr euch doch, dass ihr kein Brot habt? Versteht ihr noch nicht, und begreift ihr noch nicht? Habt ihr noch ein verhärtetes Herz in euch? 18 Habt Augen und seht nicht, und habt Ohren und hört nicht, und denkt nicht daran: 19 Als ich die fünf Brote brach für die fünftausend, wie viel Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Sie sagten: Zwölf. 20 Und als ich die sieben brach für die viertausend, wie viel Körbe voll Brocken habt ihr da aufgesammelt? Sie sagten: Sieben. 21 Und er sprach zu ihnen: Begreift ihr denn noch nicht?
22 Und sie kamen nach Betsaida. Und sie brachten zu ihm einen Blinden und baten ihn, dass er ihn anrühre. 23 Und er nahm den Blinden bei der Hand und führte ihn hinaus vor das Dorf, tat Speichel auf seine Augen, legte seine Hände auf ihn und fragte ihn: Siehst du etwas? 24 Und er sah auf und sprach: Ich sehe die Menschen, als sähe ich Bäume umhergehen. 25 Danach legte er abermals die Hände auf seine Augen. Da sah er deutlich und wurde wieder zurechtgebracht, sodass er alles scharf sehen konnte. 26 Und er schickte ihn heim und sprach: Geh nicht hinein in das Dorf!“
Nachdem Jesus schon vor der Speisung der 4000 erleben musste, wie wenig die Jünger über seine Fähigkeiten verstanden hatten und dann über den feindlichen Unglauben der Pharisäer seufzte, lesen wir hier nochmals davon, wie Jesus über den Unglauben bzw das noch nicht Verstehen der Jünger betrübt ist.
Jesus greift die Angriffe der Pharisäer auf und warnt vor ihnen. Die Jünger bleiben an seinem Wortbild des „Sauerteigs“ hängen und denken, dass es Jesus mal wieder ums Brot geht. Jesu Antwort ist eine harte Ermahnung an seine Jünger „… Versteht ihr noch nicht, und begreift ihr noch nicht? Habt ihr noch ein verhärtetes Herz in euch? 18 Habt Augen und seht nicht, und habt Ohren und hört nicht, und denkt nicht daran …“ und dann in Vers 21 nochmals: „… Begreift ihr denn noch nicht? …“
- Bevor wir uns nun zu schnell gedanklich neben Jesus stellen und auf die Jünger herabsehen, sind wir gut beraten, uns selbst zu hinterfragen. Geht es uns nicht oft ganz ähnlich? Wir wissen eigentlich schon viel, wir haben viel gehört und gesehen … und doch zeigen wir mit unserem Leben, dass wir oftmals fast noch nichts verstanden haben.
- Ich zumindest muss das im Hinblick auf mich selber immer wieder feststellen. Dabei geht es dann oft gar nicht um theologische Erkenntnis, sondern darum, wirklich zu verstehen, was Jesus mir in konkreten Situationen meines Lebens durch Sein Wort zu sagen hat. Manchmal sind das biblische Zusagen, die mich eigentlich ganz ruhig machen sollten … aber ich bin unruhig. Oder es sind klare Aufforderungen, denen ich nicht nachkomme.
In seiner großen Barmherzigkeit und Geduld ermahnt Jesus die Jünger aber nicht nur, er erinnert sie auch daran, wie er mächtig er ist und, dass ein Mangel an Brot sicher kein Problem für ihn ist.
Die nachfolgende Heilung des Blinden hat durchaus symbolische Bedeutung. Denn so wie der Blinde erst nur sehr unklar sieht und dann erst später wirklich klar sieht, verstehen auch die Jünger vieles noch nicht richtig und ihnen werden die Augen des Herzens erst Stück für Stück weiter geöffnet.
- So ist es ja auch bei uns … und so dürfen wir beten: „Herr, öffne Du uns die Augen“