In Kapitel 12 sehen wir, dass Jesus inzwischen unter kritischer Beobachtung der Pharisäer steht. Dabei kritisieren sie in zwei verschiedenen Situationen das Verhalten von Jesus und seinen Jüngern am Sabbat. Jesus erklärt daraufhin, dass der Sabbat (und das ganze Gesetz) uns zum Besten gegeben ist und er der HERR über diese Dinge ist. Die Pharisäer propagierten hingegen einen blinden und gedankenlosen Gehorsam – wobei sich natürlich die Frage stellt, ob sie denn selber tatsächlich das Gesetz makellos halten?

Mit ihren klaren Regeln finden die Pharisäer sicher viel Zustimmung. So ist das in gewisser Weise vielerorts auch heute noch. Denn uns Menschen gefällt es oft besser, Regeln zu haben, die man auch mal umgehen kann, als zu einem Herzensgehorsam gerufen zu werden.

  • Aber Gott will keinen „blinden Gehorsam“, sondern wahren Glauben – echte Beziehung und Liebe. Das hebt das Gesetz nicht auf, aber es hilft dabei, das Gesetz richtig zu verstehen und in Gottes Sinne anzuwenden.

Und so erklärt Jesus seinen Anklägern, dass es letztendlich nicht um das Halten von Gesetzen geht, sondern darum, IHN zu erkennen, denn er ist „größer als der Tempel“ und der „Herr über den Sabbat“.

Jesus lässt sich von seinen Widersachern nicht einschüchtern, sondern tut auch gleich noch ein Wunder, indem er den Behinderten heilt. Und wiederum erklärt er, dass das Gesetz keinen blinden Gehorsam verlangt, der ggf dazu führen könnte, dass wir Gottes Willen sogar missachten.

  • Liebe zu Gott und zu den Menschen ist die Summe des Gesetzes.

Ab Vers 15 sehen wir, dass Jesus sich auch mal zurückzog. Noch gab es Dinge, die er als Gottesknecht zu tun hatte und dazu musste er auch mal Konfrontationen aus dem Weg gehen.

Ab Vers 22 lesen wir, dass Jesus Macht über böse Geister hat. Der demütige Knecht ist eben auch der allmächtige Herr!

  • Viele Menschen lehnen beides ab. Mal sehen sie in Jesus einen Schwächling und mal einen anmaßenden Spinner. Doch Jesus betont, dass seine Taten deutlich machen, wer er wirklich ist. Seine Macht ist real und gegen die bösen Mächte gerichtet.
    Und so lässt er keine Neutralität zu: „Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“.

Dann kommt ab Vers 31die oft diskutierte Aussage zur Sünde wider den Heiligen Geist. Hier geht es darum, dass das Wirken des Geistes durch Jesus dem Teufel zugeordnet wird. Es ist also die krasseste Form der Missachtung des dreieinen Gottes!

Und so wie man Jesus an seinen Werken und Worten als den Sohn Gottes erkennen kann, kann man auch an den Werken und Worten von Menschen erkennen, zu wem sie gehören. Wer ein von Gott verändertes Herz hat, wird aus diesem Herzen heraus „Frucht“ bringen … und er wird Christus auch in Worten bezeugen. Worte allein, sind dabei wertlos. Wahrer Glaube offenbart sich immer auch in Werken und im Gehorsam gegenüber Gottes Wort.

Die Kritiker erkennen Jesus aber natürlich nicht. Und so fordern sie ein (weiteres) Zeichen. Doch Jesus gibt ihnen kein Zeichen. Das würde ohnehin nichts ändern, denn letztendlich ist Glaube nie eine Frage der Zeichen und Wunder. Da wo Unglaube herrscht, werden Menschen auch die Zeichen und Wunder verwerfen. Das eine Zeichen, das Jesus hier ankündigt ist das Zeichen des Jona, also seine Auferstehung. Interessant ist die Aussage zu Ninive und zur Königin vom Süden. Diese werden im Gericht Kronzeugen sein und das, obwohl sie Heiden waren und Feinde von Gottes Volk. Aber sie haben dann eben doch Gott erkannt.

  • Was wirklich nötig ist, ist weit mehr als nur die Austreibung böser Geister oder die Heilung von Krankheiten. Wir brauchen mehr als Befreiung. Wir brauchen neues Leben!

Es geht also darum, Jesus nicht nur oberflächlich anzuerkennen. Jesus illustriert das anhand seiner Beziehung zu seinen leiblichen Verwandten und erklärt, dass diejenigen wahrhaft zu ihm gehören, die auf IHN hören und den Willen des himmlischen Vaters tun.

  • Und so können wir als Kinder Gottes der Welt unseren Vater bezeugen.
  • Möge der HERR uns dabei helfen, das heute zu tun!