Zu Beginn von Kapitel 23 sehen wir, dass Jesus keine klaren Worte scheut und die Dinge beim Namen nennt. Hier redet er gegen die Pharisäer und Schriftgelehrten. Sein Vorwurf ist dabei evtl nicht in allen Dingen auf den ersten Blick sofort verständlich. Klar ist, dass er ihnen ihre Scheinheiligkeit und ihre bösen Herzen vorwirft. Aber er geht ja noch weiter und kritisiert auch das, was sie lehren, da sie den Menschen „schwere und unerträgliche Bürden… auf die Schultern“ legen. Gleichzeitig sagt Jesus den Menschen, „was sie euch sagen, das tut und haltet“.

  • Die Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs ist darin zu finden, dass Jesus die Pharisäer nicht dafür kritisiert, dass sie das Gesetz des Moses lehren, sondern dafür, was sie daraus machen. Die Pharisäer lehren Gerechtigkeit durch Werke … und diese Last kann keiner Tragen.
  • Sie vernachlässigen hingegen das, was wahrhaft gerecht macht – die Lehre von der Gnade Gottes und den Aufruf zum Glauben.
  • Das Lehren biblischer Gebote ist gut und richtig … aber eben niemals als Heilsweg.

Jesus kritisiert also die Heuchelei und den Umstand, dass solche Menschen in ihrer Selbstgerechtigkeit schon immer den Boten Gottes im Weg standen.

  • Ich denke, dass wir gut daran tun, uns diese Lehren zu Herzen zu nehmen. Ein Streben nach Gerechtigkeit und Frömmigkeit ist gut und richtig, aber es sollte nie den Blick darauf versperren, dass wir und alle anderen auch letztendlich voll und ganz von der Gnade Gottes abhängig sind, die wir nur durch den Glauben erfahren, der uns zur Gerechtigkeit gerechnet wird, gerade auch da, wo wir mal am Gesetz scheitern.

In den letzten Versen des Kapitels sehen wir dann, dass Jesus trotz all seinen harten Worten, ein liebender Herr ist, den es tief betrübt, dass die Menschen IHN ablehnen und die Rettung nicht wollen.

  • Ich wünsche uns den Mut, biblische Wahrheiten so klar und deutlich zu sagen … und die Menschenliebe, dies eben nie mit kaltem Herzen zu tun, sondern um Jeden zu ringen!