Das Gleichnis von den klugen und törichten Jungfrauen zu Beginn von Kapitel 25 ist recht leicht zu erstehen und doch sehr eindringlich. Manche werden sich nicht auf die Wiederkehr des Herrn vorbereiten. Wenn ER dann kommt, wird es ein böses Erwachen geben. Denn dann ist es zu spät, sich noch auf Ihn vorzubereiten. Man wird keinen Zugang zu IHM und zum Himmelreich bekommen.

  • Dieses Gleichnis sollte uns motivieren, in unserem Leben für den Herrn nicht nachzulassen und jeden Tag in der Erwartung seiner baldigen Rückkehr zu leben.
  • Und es sollte uns motivieren, das Evangelium mit Dringlichkeit zu bezeugen und Menschen dazu aufzurufen, auf diese Botschaft hier und jetzt zu reagieren.

Wir haben ja in Kapitel 24 gesehen, dass der Herr eines Tages kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Von daher ist es wortwörtlich „lebensgefährlich“ zu meinen, man könnte noch warten, um sich mit dem Evangelium intensiver zu beschäftigen. Diese Warnung gilt gerade auch denen, die sich evtl recht leichtfertig als Christen bezeichnen. So wie die törichten Jungfrauen meinen sie, der Bräutigam käme für sie … doch letztendlich ignorieren sie ihn und werden dann eines Tages feststellen müssen, dass ihre „Herr, Herr, tu uns auf!“ genauso scheitern werden, wie die der Jungfrauen.

  • Ein Leben als Christ ist ein Leben in der Nachfolge des Christus.

Dabei wird aus dem Urteil in Vers 12: „Wahrlich, ich sage euch: Ich kenne euch nicht“ deutlich, dass diejenigen, die nicht wachsam auf den HERRN warten, IHN noch nicht wirklich kennen und echte Beziehung zu ihm haben, so dass er eben auch sie nicht wirklich kennt.

  • In anderen Worten: wer Christus wahrhaft erkannt hat, wird jederzeit bereit sein für sein Kommen.

Deshalb ist Bekehrung immer mehr als allein ein Lippenbekenntnis. Es ist eine komplette Lebensveränderung – es ist die Wiedergeburt zu einem neuen Leben in der frohen und dankbaren Nachfolge des Herrn. Wer Christus wahrhaft kennt, der sehnt sich nach seiner Wiederkehr und lebt wachsam!

Das zweite Gleichnis ab Vers 14 ist ähnlich. Hier geht es darum, wie wir mit den Dingen umgehen, die Gott uns anvertraut. Es ist nicht entscheidend, wie viel uns Gott anvertraut hat, sondern was wir damit machen. Setzen wir uns froh und dankbar für Gott mit all dem ein, was ER uns gegeben hat, oder lassen wir die uns von Gott anvertrauten Talente brachliegen?

  • Es ist meine große Ambition eines Tages die Worte aus Vers 21 und 23 zu hören: „Recht so, du tüchtiger und treuer Knecht, du bist über wenigem treu gewesen, ich will dich über viel setzen; geh hinein zu deines Herrn Freude!“

Der letzte Abschnitt (ab Vers 31) zeigt, dass der HERR unsere Werke sieht. Bedenkenswert ist aber dabei, was die Grundlage ist. Davon lesen wir ab Vers 34. Hier ist die Rede davon, dass die Schafe das Reich ererben, für das sie von Grundlegung der Welt bestimmt waren (so die Schlachter – Luther schreibt, dass es für sie bereitet wurde).

Im Fortgang ist dann aber ganz klar, dass die Schafe im Leben an ihren Werken erkannt werden … hier konkret an ihrer Hilfsbereitschaft. & Barmherzigkeit.

  • Das ist also ein Kriterium, an dem wir erkennen können, wer ein Schaf (und wer ein Bock) ist.

Wenn Gott uns verändert hat und uns Glauben geschenkt hat, dann sind wir also dazu aufgerufen IHM und den Menschen zu dienen. So hängt unser Tun, zudem wir berufen sind – und das gnädige Handeln Gottes – immer ganz eng zusammen, so wie es Paulus im Philipper 2,12f schreibt: „schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“

  • So wünsche ich uns allen diese innere Einstellung, dass wir den Menschen so begegnen, dass wir Gott dadurch ehren, denn Jesus macht hier ja deutlich, dass Er sich sehr klar mit den Schwachen und Hilfsbedürftigen identifiziert.