In Kapitel 3 betritt Johannes der Täufer die Bühne. Er ist der im AT verheißene Wegbereiter des Herrn Jesus. Und so geht er voran und ruft Menschen zur Buße, bevor Jesus seinen öffentlichen Dienst beginnt. Interessant ist bei der Predigt des Johannes d.T., dass er nicht nur Jesus als den von Jesaja angekündigten „Herrn“ erkennt, sondern auch sich selbst, als den vom Propheten Jesaja verheißenen Wegbereiter, denn er ist ja „die Stimme“, um die es bei Jesaja 40,3 geht: „»Es ist eine Stimme eines Predigers in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg und macht eben seine Steige!«“

Der wesentliche Unterschied der Taufe des Johannes zu unserer Taufe heute ist, dass Johannes eine Buße predigt, die noch nicht unmittelbar zur Nachfolge des Herrn führt, sondern die Menschen „nur“ darauf vorbereitet. Seine Taufe rettet „Scheinheilige“ genauso wenig, wie die Wassertaufe heute irgendjemanden rettet. Was nötig ist, ist wahre Umkehr und die zeigte sich auch schon bei Johannes in der „rechtschaffenen Frucht der Buße“. Diese Buße sollte uns dann dazu führen, uns dem Retter Jesus zuzuwenden. Dabei ist wahre Buße und Glauben etwas, das Gott in Menschen wirken muss.

  • Das ist das Werk des Heiligen Geistes, der Menschen von Sünde überführt, sie zur Buße bringt und in ihnen Glauben weckt.

Die dann ab Vers 13 beschriebene Taufe Jesu ist sicher eine nicht so ganz leicht zu verstehende Begebenheit.
Interessant ist, dass Johannes der Täufer offensichtlich weiß, mit wem er es zu tun hat. Natürlich kann das mit dem familiären Hintergrund zu tun haben. Johannes der Täufer und Jesus waren ja verwandt und die Mutter des Johannes wusste ja ganz bestimmt von der Verheißung, die Jesu Mutter, Maria, vom Engel bekommen hatte. Johannes hatte ja angekündigt, dass der dessen Wegebreiter er war, mit dem Heiligen Geist taufen würde. Von daher ist nachvollziehbar, dass er sagt, dass er die Taufe durch Jesus braucht. Und es ist auch richtig, dass Jesus die Taufe des Johannes nicht braucht, denn Jesu bedarf keiner Umkehr. Er allein war immer auf dem rechten Weg. Er brauchte keine Buße – darin ist er anders, als alle anderen Menschen. In seiner Taufe nimmt Jesus für sich NICHT sein „anders sein“ Anspruch, sondern er identifiziert sich voll und ganz mit uns Menschen.

Gott der Vater bezeugt bei dieser Gelegenheit Jesus als seinen „lieben Sohn“. Hier wird nun sichtbar und hörbar, dass sich Gott der Vater vom Himmel zu seinem einen Sohn bekennt und betont, dass ER an IHM Wohlgefallen hat. Und auch die dritte Person des drei-einen Gottes taucht hier sichtbar auf. Der Heilige Geist kommt für alle sichtbar auf Jesus. Nun ist Jesu in besonderer Weise zugerüstet für Seinen Dienst.

So wie Israel geht Jesus also hier durch das Wasser und hat dann eine Begegnung mit Gott.