8,1-13: „1 Da er aber vom Berg herabging, folgte ihm viel Volks nach. 2 Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: HERR, so du willst, kannst du mich wohl reinigen. 3 Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er vom Aussatz rein. 4 Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niemand; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie. . 5 Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn 6 und sprach: HERR, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual. 7 Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. 8 Der Hauptmann antwortete und sprach: HERR, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. 9 Denn ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu einem: Gehe hin! so geht er; und zum andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das! so tut er’s. 10 Da das Jesus hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden! 11 Aber ich sage euch viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen; 12 aber die Kinder des Reiches werden ausgestoßen in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen. 13 Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde.“
Nachdem Matthäus uns einen ausführlichen Einblick in das gegeben hat, was Jesus gelehrt hat, sehen wir jetzt wieder Jesus in Aktion. Dabei offenbart Er durch die Heilung eines Aussätzigen seine Barmherzigkeit. Man hätte denken können, dass Jesus den Mann aus sicherer Distanz heilt, so wie er es danach beim Knecht des Hauptmanns tat. Doch Jesus rührt den eigentlich unberührbaren Aussätzigen an. Und hier zeigt sich jetzt Jesu Macht. Anstatt sich selbst beim Kranken anzustecken, ist es fast so, als gäbe Jesus die Gesundheit weiter.
Jesus tut das nicht, um dadurch berühmt zu werden. Vielmehr gebietet er dem Mann, darüber zu schweigen und stattdessen Gott die Ehre zu geben. Der Geheilte soll nicht erzählen, dass er von Jesus geheilt wurde, denn noch sind die Menschen nicht so weit, dass sie verstehen würden, wer Jesus wirklich ist. Genau das lehrt Jesus hier zumindest indirekt dadurch, dass er dem Mann aufträgt, Gott dafür zu danken, dass ER ihn geheilt hat.
Das wirft natürlich die Frage auf, warum Jesus dann heilt. Die Antwort ist schlicht und ergreifend: weil er es kann und weil er voller Barmherzigkeit und Liebe ist. Dabei sehen wir, dass Jesus gerade auch die Ausgegrenzten liebt. Während wohl alle andere den Aussätzigen gemieden hätten, geht Jesus zu ihm hin.
- Das darf uns herausfordern, uns eben auch auf die Menschen einzulassen, die ansonsten gemieden werden.
- Mir ist bewusst, dass es immer auch mal wieder Menschen gibt, die das zur Methode machen, um gezielt bei Christen zu betteln. Aber letztendlich sind ja meist diese Menschen auch in ganz schwierigen Situationen.
- Wir sollten ihnen aber bei aller sonstigen Hilfe immer auch helfen, JESUS zu erkennen. Denn ER ist es, den wir alle am aller dringendsten brauchen.
- Ohne Jesus werden wir alle Menschen eines Tages Ausgegrenzte sein.
Ab Vers 5 sehen wir dann, dass Jesus offensichtlich von einigen Menschen schon als „Heiland“ erkannt wurde. Dies gilt erstaunlicherweise vor allem für einen römischen Hauptmann. Dieser vertraut auf die Allmacht Jesu, durch die Jesus seinen Knecht nach seiner Überzeugung auch aus der Distanz heilen kann.
Jesus lässt sich darauf ein und heilt den Kranken. Dabei heilt er auch hier wieder einen Mann, der bei den Juden als Teil der römischen Besatzungsmacht sicher sehr verhasst war.
Doch erkennt den Glauben des römischen Hauptmanns an und sagt, dass er einen solchen Glauben in Israel noch nicht erlebt hat. Dann erklärt er etwas, das zwar schon im Alten Testament gelehrt aber meist missverstanden wurde: Menschen aus allen Himmelsrichtungen werden in das Reich Gottes kommen und gleichzeitig wird es Menschen in Israel geben, die erleben werden, dass sie eben nicht wirklich zum Reich Gottes gehören.
- Haben wir ein solches Vertrauen in Jesus?
- Auch wir dürfen IHM unsere Nöte bringen und um Hilfe bitte im Vertrauen, dass IHM nichts unmöglich ist.
Was Jesus dann in Vers 12 sagt, ist natürlich sehr anstößig. Er predigt die ewige Verdammnis und das auch noch den Menschen, die sich in besonderer Weise von Gott privilegiert sahen. Jesus betont, dass das zum Reich Gottes gehören eben nicht damit zu tun hat, wo wir herkommen. Das erinnert an die Predigt von Johannes dem Täufer.
- Was wirklich zählt ist Jesus als dem Retter und Herrn zu vertrauen.
Der Hauptmann aus Kapernaum tat das und ich bete, dass wir alle dies genauso erkennen und uns eben nicht einfach nur darauf verlassen, z.B. in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen zu sein oder zu einer Gemeinde zu gehören. Beides ist gut und segensreich aber allein das genügt nicht. Genau das hat später Paulus den Juden in Rom verdeutlicht (Römer 3,1ff).