Zu Beginn des Buchs der Offenbarung lesen wir drei Verse, die uns verdeutlichen, wie wichtig dieses Buch ist: „1 Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan, 2 der bezeugt hat das Wort Gottes und das Zeugnis von Jesus Christus, alles, was er gesehen hat. 3 Selig ist, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und behalten, was darin geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe.“

Auch die Verse 4-8 sind majestätisch, denn hier sehen wir Christus in seiner ganzen Macht und Herrlichkeit. Wir lesen davon, was Jesus für uns getan hat: „Er hat uns erlöst von unseren Sünden“ – und wie ER zu uns steht: „der, der uns liebt“. Er hat uns zugerüstet als Könige und Priester und ER ist es, der da kommen wird!

  • Diese großartige Vision ist das, was wir wissen müssen, bevor wir uns den harten und herausfordernden Dingen zuwenden können.

Ab Vers 9 berichtet uns Johannes dann von seiner konkreten Erfahrung. Dabei ist seine Situation bereits eine der „Bedrängnis“, denn er ist wegen seines Glaubens in der Verbannung. Mitten in diese Dunkelheit kommt der Blick auf die großartige Herrlichkeit beim Herrn.
Durch diesen Bericht lässt uns der HERR – durch seinen Zeugen Johannes – hören, dass er mitten unter seinen Gemeinden ist. Er hat alles im Griff und er weiß alles. Aus dieser majestätischen Position heraus gibt Jesus nun Anweisungen für Botschaften an 7 Gemeinden, die sicher exemplarisch für Gemeinden zu allen Zeiten an allen Orten stehen. Dabei sind diese Gemeinden aber sicher zugleich echte Gemeinden aus der Zeit des Johannes gewesen.

Die Briefe an diese Gemeinde sollten wir verstehen vor dem Hintergrund der Herrlichkeit und Majestät des HERRN, der sich als der Überwinder aller Dinge beschreibt und damit unsere Zuversicht auf die Zukunft stärkt.

  • Von daher sollten wir seine Worte mit großer Offenheit und Dankbarkeit hören und sie dazu gebrauchen, uns selbst zu prüfen und auf das Ende vorzubereiten.

Die sieben Sendschreiben sind sicher echte Briefe an die damaligen Gemeinden, die die jeweiligen Gemeindesituationen ansprachen. Doch sie sind auch exemplarisch und damit wichtig für uns, denn sie zeigen uns, was Gott wichtig ist. Gott will Gemeinden, die IHN lieben, für ihn brennen, falscher Lehre keinen Raum geben und konsequent in der Nachfolge leben.

Der Brief an die Gemeinde in Ephesus spricht zum Beispiel die Bedeutung der brennenden Liebe für Gott an. Das sollte uns alle herausfordern uns zu hinterfragen – persönlich und gemeinsam als Gemeinde:

  • Wie steht es mit unserer Liebe für Gott?
  • Brennen wir noch so, wie zu Beginn unseres Glaubenslebens?
  • Tun wir noch die „ersten Werke“ … wie konsequent strebe ich nach Reinheit in meinem Leben und nach guten Werken?

Smyrna ist dann eine beispielhafte Gemeinde … und da gilt es einfach auch in schweren Zeiten weiter dran und treu zu bleiben.

Pergamon ist ein Beispiel für eine Gemeinde, die wenig auf Theologie geachtet hat. Da wo Lehre schwach ist, kann sich Irrlehre ausbreiten. Deshalb sollten wir immer darauf bedacht sein, gute Lehre zu haben und so dafür zugerüstet zu sein falsche Lehre zu erkennen und dieser dann keinen Raum zu geben.

Thyatira ist dann ein Bild für eine Gemeinde, die außer Acht lässt, wie wir als Christen leben. Neben der Dogmatik ist Gott aber natürlich auch die Glaubenspraxis wichtig.

  • Die Schreiben fordern uns also in vielen Bereichen heraus.
  • Doch wir tun auch gut daran, die Worte der Ermutigung zu hören, die in diesen Schreiben stecken. Der Herr ist treu und mächtig. Er bewahrt die Seinen. Er wird die, die im Glauben an IHM festhalten und das Böse mit Gutem überwinden, eines Tages reich segnen!

In Kapitel 3 lesen wir die letzten drei der sieben Sendschreiben. Diese Briefe zeigen uns nochmal das ganze Spektrum an Gemeinden und der Einstellung Gottes gegenüber den Gemeinden, die sich auf Ihn berufen.
Die Gemeinde in Sardes steht für die, die durch ihre Werke offenbaren, dass sie wohl nicht wirklich Glauben haben. Hier ist Buße von Nöten – sonst kommt das Gericht. Dabei ist Gott sehr wohl in der Lage, die Treuen zu erkennen und aus der Mitte der Untreuen zu erretten.

  • Ich kann nicht anders, als bei diesen Worten an den Zustand der Evangelischen Landeskirche zu denken. Es gibt dort sehr treue Christen … aber eben auch Viele, die geistlich tot sind, auch wenn sie sich Christen nennen.
  • Aber natürlich macht dieses Phänomen auch nicht vor Freikirchen und auch nicht vor unserer Gemeinde halt. Deswegen sollten wir da wirklich immer wieder aufeinander Acht haben, einander das Evangelium zusprechen und einander anspornen, zur Liebe und zu guten Werken. Je klarer wir als Gemeinde stehen, je deutlicher trennt sich die Spreu vom Weizen. Das hilft dann auch denen, die noch gar nicht bekehrt sind, weil sie so herausgefordert werden, sich zu positionieren, anstatt den Eindruck vermittelt zu bekommen, dass schon alles okay ist, wenn sie ein bisschen Christ-sein spielen.

Die Gemeinde in Philadelphia ist hingegen ein leuchtendes Beispiel dafür, wie eine Gemeinde aussehen sollte. Sie hat das Wort Gottes bewahrt und ist IHM treu geblieben. Hier gibt es vom Herrn nur Lob und eine Ermutigung, einfach weiter so treu zu sein. Dann ist eines Tages die Krone von Gott gewiss. Dabei müssen wir nicht aus unserer eigenen Kraft leben. Gott wird uns beistehen und stärken, so wie er es in Philadelphia getan hat, als „einige aus der Synagoge des Satans“ kamen.

Und schließlich sehen wir anhand der Gemeinde in Laodizea ein Beispiel für eine lauwarme Gemeinde. Hier versuchen Menschen „ein bisschen Christ“ zu sein. Das geht nicht. Gott fordert von uns eine Entscheidung – „voll und ganz“ oder „ganz und gar nicht“. Gerade das gebraucht Gott in seiner Liebe, um Christen zu einer klaren Positionierung zu bringen, so dass sie konsequent für IHN leben.

  • Möge der Herr uns stärken und helfen, dass wir sein Wort bewahren und voll und ganz auf IHN vertrauen … es wird sich lohnen.
  • Die Verheißungen unseres Herrn sind großartig.
    Ich möchte diese immer klarer erkennen, damit ich auch in schweren Zeiten klar vor Augen habe, auf was ich zuliebe.

Mit Kapitel 4 beginnt ein komplett neuer Abschnitt. Nachdem Johannes zuerst die Offenbarungen bekam, die er den Gemeinden in den Sendschreiben senden sollte, bekommt er nun eine großartige Vision der Dinge im Himmel geschenkt. Es ist eine majestätische Vision von Gott auf seinem Thron und der Anbetung, die ER bekommt. Das geht weit über alles hinaus, was wir hier auf Erden kennen. Johannes bekommt also in gewisser Weise einen „Blick hinter den Vorhang“ gewährt.

So rüstet Gott Johannes zu, damit er das ertragen kann, was er danach sehen und erleben wir. Und das Gleiche sollte diese Vision auch bei uns bewirken. Diese Vision sollte unsere Herzen höher schlagen lassen und sie sollte uns gewiss machen, dass Gott auf dem Thron sitzt.

  • Wenn wir das wissen, sind wir besser gerüstet, um hier auf Erden auch mal durch schwere Phasen zu gehen.

In Kapitel 5 setzt Johannes seine Beschreibung seiner Vision vom Himmel und dem, was um den Thron herum geschieht. Die Szene in Kapitel 5 ist fast noch phantastischer, als das, was er in Kap 4 gesehen hatte. Jetzt kommt Jesus in den Blickpunkt, der Löwe aus dem Stamm Juda und das Lamm. Wir sehen hier viele Bezüge zum AT, so z.B. zu 1. Mose 49, wo ja Juda selbst als der Löwe beschrieben wird.

Die Szene selbst erinnert an das, was der Prophet Daniel gesehen hatte (Daniel 7,13ff). Natürlich können wir das zeitlich nicht genau einordnen, aber es scheint mir fast so, als ob diese Szene unmittelbar nach der Himmelfahrt Jesu stattgefunden hat – denn jetzt kommt Jesus zum Thron Gottes und empfängt „Kraft und Reichtum und Weisheit und Stärke und Ehre und Preis und Lob“.

Und dann fällt noch auf, dass wir Gläubigen in dieser Szene auch nicht ganz unbeteiligt sind. In den Schalen voll Räucherwerk tauchen die Gebet der Heiligen auf (V.8). Ich gehe mal davon aus, dass damit die Gebete aller Gläubigen gemeint sind oder zumindest die Lobpreis-Gebet.

  • Lasst uns mit einstimmen in den Lobpreis der Ältesten und der Engel und den Herrn anbeten: „Dem, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm sei Lob und Ehre und Preis und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit!“
  • ER verdient unsere Anbetung und Johannes nimmt uns mit hinein in diese Szene. Möge der Herr das gebrauchen, und uns immer mehr zu frohen Anbetern des Herrn machen!