Auch dieses Kapitel klingt wieder ziemlich deprimierend. Das findet seinen Höhepunkt in der Aussage aus Vers 15: „Darum pries ich die Freude, dass der Mensch nichts Besseres hat unter der Sonne, als zu essen und zu trinken und fröhlich zu sein. Das bleibt ihm bei seinem Mühen sein Leben lang, das Gott ihm gibt unter der Sonne.“

  • Das erinnert an die Aussage aus 1. Kor 15,32: „Wenn die Toten nicht auferstehen, dann »laßt uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot!«“

 

Doch in diesem Kapitel lesen wir auch von einer Erkenntnis, die über den Horizont des „unter der Sonne“ hinauszugehen scheint. In den Versen 12-13 verkündet der Prediger seine Zuversicht, dass es sich entgegen der Dinge unter der Sonne doch lohnt, Gott zu fürchten:

12 Wenn ein Sünder auch hundertmal Böses tut und lange lebt, so weiß ich doch, daß es wohlgehen wird denen, die Gott fürchten, die sein Angesicht scheuen.  13 Aber dem Gottlosen wird es nicht wohlgehen, und wie ein Schatten werden nicht lange leben, die sich vor Gott nicht fürchten.“

 

Doch gleich danach scheint dieser kurze Blick über den Horizont auch schon wieder vorbei und wir sind wieder gefangen in der Nichtigkeit des Lebens unter der Sonne bzw in den Grenzen menschlicher Erkenntnis.

 

  • Mich erinnert das an Gespräche mit Agnostikern, die zwar behaupten es wäre so gut, mehr über Gott zu wissen, aber vollkommen verschlossen sind gegenüber den Dingen, die Gott über sich selbst offenbart hat.
  • Möge der Herr uns da die richtigen Worte schenken und denen, die unter der Nichtigkeit des Lebens unter der Sonne leiden, die Augen für die himmlische Botschaft öffnen.