Psalm 108:
Psalm 108 ist ein wunderbarer Lobpreis, der uns zugleich sehr herausfordert. Können wir mit David sagen: „2 Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen. Wach auf, meine Seele! 3 Wach auf, Psalter und Harfe! Ich will das Morgenrot wecken. 4 Ich will dir danken, HERR, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.“?
- Solche Lieder sind schnell gesungen und doch ist zumindest mein Herz ganz oft nicht bereit und ich bin manchmal eher still und leise „unter den Völkern“ und „unter den Leuten“.
- Da wünsche ich mir immer mehr ein Herz, das wirklich immer bereit ist Gott zu loben und ihn froh vor allen Menschen zu bezeugen.
Erst nachdem David diesen Lobpreis angestimmt hat und Gottes Gnade und Treue gelobt hat, kommt dann sein Gebet. David bittet Gott seinem Volk beizustehen und die Feinde zu besiegen. David erkennt hier sehr genau auf wen Verlass ist und er weiß, dass Menschenhilfe nichts nütze ist.
- Natürlich können Menschen helfen und als Christen sollten wir stets hilfsbereit sein. Doch die Hilfe, die wir wirklich brauchen, kann nur von Gott kommen.
- In bestimmten Situationen hilft Gott dabei durch andere Menschen. Aber die existenziellste Hilfe musste von Ihm selbst kommen: In Jesus Christus unserem Retter, der uns die Hilfe gebracht hat, die wir alle mehr brauchen, als alles andere.
David weiß, wo die Hilfe herkommen muss, die wahrhaft und ewiglich hilft. Und so lobt er Gott, der in seiner Gnade und Treue den sendet (und nun gesandt hat), den er verheißen hatte!
Und so sollten wir erst recht Gott loben und ihm unsere Herzen zuwenden!
Psalm 109
Dieser Psalm ist ein Ruf nach dem Eingreifen Gottes. Der Psalmist bittet Gott um Hilfe und darum, den gottlosen Feind zu bestrafen. Vers 8 wird in Apg 1 zitiert und dabei auf Judas angewandt, so dass es naheliegt, dass die ersten Christen diesen Psalm als einen Psalm Jesu verstanden haben.
Auch wenn manche Worte für uns zu hart klingen mögen, um aus dem Munde Jesu zu stammen, so ist doch der Anspruch dieses Psalms so, dass er kaum aus einem anderen Munde stammen kann.
- Wie dem auch sei – dieser Psalm ermutigt uns, in jeder Not im Gebet zu Gott zu kommen und darum zu bitten, dass ER Gerechtigkeit schafft.
- Gerade weil wir nicht Christus sind, ist das immer der sichere Weg, denn wenn wir selber versuchen, Gerechtigkeit zu schaffen, ist die Gefahr groß, dass wir mehr Schaden als Segen verursachen.
Gott hingegen macht immer alles richtig und er ist viel besser dazu in der Lage, den Armen und Schwachen zu helfen und Gerechtigkeit zu üben.
- Diese Erkenntnis sollte uns dankbar machen.
Der Psalmist endet mit einem großen Versprechen, das uns herausfordern sollte: „Ich will dem HERRN sehr danken mit meinem Munde und ihn rühmen vor der Menge.“
- Möge es so sein!