Dieser Psalm zitiert 2. Samuel 22 und lässt sich deshalb (und aufgrund der Einleitung) historisch klar einordnen.

Gleich zu Beginn preist David seinen Retter- und Beschützer-Gott, der ihm in schweren Zeiten zur Hilfe gekommen ist.

Dann beschreibt der Psalmist seine Not und dann das Eingreifen Gottes. Dabei klingen die Verse 20ff eher anmaßend. Allerdings finden sich ja im Kontext des 2. Samuel 22 klare Hinweise zur Sündhaftigkeit Davids. Wenn das hier so ganz anders klingt, kann das eigentlich nur dadurch erklärt werden, dass die Gerechtigkeit und Heiligkeit, von der hier die Rede ist, die Gerechtigkeit des Herrn Jesus Christus ist. Im Hinblick auf David können wir dann festhalten, dass seine Gerechtigkeit eben nicht auf seinen Taten basiert, sondern auf seinem Glauben, durch den er vor Gott gerecht und heilig ist.

  • So ist dieser Psalm ein Psalm, den David und auch wir Christen ganz persönlich beten dürfen – und gleichzeitig wissen wir darum, dass Vers 20ff grundsätzlich erst einmal eben nur auf den zutrifft, der für uns aller Gerechtigkeit Genüge getan hat – Jesus Christus!

David bekennt hier aber nicht nur Gott als Retter, sondern auch als den, der ihn (und uns) im Überfluss segnet. Dies wird grade ab Vers 33 deutlich.

  • Wir dürfen wissen, dass wir mit Gott alles vermögen, wozu er uns beruft – er gibt uns weiten Raum und er wird dafür sorgen, dass wir eines Tages von allen Feinden befreit sein werden.

Trotzdem sind die Verse 38ff sicher eher auf David zutreffend, als für uns. Ganz sicher sind sie kein Aufruf zu Revanchegelüsten. Diese Kämpfe kämpft Gott … und David hatte da historisch und heilsgeschichtlich eine andere Rolle als wir.

Mit David können wir aber auf jeden Fall tun, wovon er in Vers 50 schreibt …

  • … wir können Gott danken und ihn loben vor allen Völkern! Er hat unseren König großes Heil gegeben und mit IHM auch uns! Was für ein gnädiger und großartiger Gott!