Dieser Psalm greift im hebräischen Original das hebräische Alphabet auf, so dass die einzelnen Verse jeweils mit dem nächsten Buchstaben des Alphabets beginnen. Dadurch war dies ein Psalm, den sich die Israeliten gut merken konnten.

Andererseits oder vielleicht auch gerade deshalb ist der Psalm inhaltlich nicht ganz so zusammenhängend, wie andere Psalmen. Hier kommen verschiedene Gedanken und Gebete vor. Zu Beginn lesen wir ein Gebet um Hilfe, das aus dem Verlangen nach Gott und der Hoffnung auf Seine Hilfe fußt. Vers 3 betont dann, dass dieses Gebet mit größter Zuversicht gebetet werden kann, da Gott eben tatsächlich die Seinen nicht zuschanden kommen lässt.

  • Darauf dürfen wir vertrauen. Gott ist der allmächtige Freund und Herr aller, die an IHN glauben.

Vers 4 und 5 sind dann eine Bitte um Wegweisung. In der Tat ist das ja eine Einladung und ein Aufruf der Bibel, den wir immer wieder bedenken sollten und der uns in einer unsicheren Welt mit vielen Optionen, immer wieder wichtige Orientierung geben kann.

Vers 6-9 verdeutlichen, dass Gott eben nicht nur der Helfer der vollkommen Gerechten und Perfekten ist, sondern als barmherziger und gnädiger Gott gerade auch für Sünder da ist. Alles was es dazu braucht ist die Demut, einzugestehen, dass wir Sünder sind und Gottes Gnade und Hilfe brauchen.

Vers 10- 11 zeigen dann aber auch, dass uns die Gnade Gottes niemals dazu bringen sollte zu denken, dass es keine Rolle spielt, was wir tun. Gottes Hilfe und Beistand gilt denen, die IHM nachfolgen. Das zeigt sich – trotz der vorher erwähnten Sünden letztendlich eben darin, dass wir Gottes Geboten folgen.

Vers 12-14 zeigen uns, dass es eben nicht darum geht, dass wir perfekt sein müssen, sondern darum, dass wir auf Gott vertrauen – oder eben in anderen Worten, dass wir IHN fürchten.

  • Das ist eine wichtige Frage für uns: Gibt es etwas, dass wir mehr fürchten, als den heiligen und allmächtigen Gott?
  • Im Bezug auf Gott gehören Furcht, Vertrauen und Liebe untrennbar zusammen. Wenn wir Gott wirklich erkennen, kann es nichts und niemanden geben, den wir mehr fürchten, mehr vertrauen und mehr lieben als Gott. Und so zeigt sich eben gerade auch in der Gottesfurcht, wo jemand steht. Dem Gottesfürchtigen wird es dabei wohl ergehen, wie der Psalmist betont. Der Psalmist selbst bekennt sich dabei klar zu Gott – er vertraut ihm! (v.15)

Zum Abschluss sehen wir aber eben auch, dass selbst ein Gläubiger manchmal in Anbetracht von Schwierigkeiten und Not nicht immer nur ganz gelassene Gebete betet. Hier wird der Psalmist zu einem Beter, der intensiv mit Gott ringt und ihn inständig um Hilfe bittet.

  • Ich wünsche mir für mich selbst und uns allen, dass wir auch in jeder Not so mutig und intensiv vor unseren guten Gott und lieben himmlischen Vater treten.