In diesem Psalm lesen wir ein sehr eindringliches Gebet von König David um Rettung von Gott in Zeiten intensiver Verfolgung. David verlässt sich nicht auf seine eigenen Fähigkeiten und Strategien, sondern bittet Gott, den Kampf zu kämpfen, ihn zu schützen und seine Feinde zu besiegen.

  • Allein das kann uns schon ein sehr hilfreiches Vorbild sein. Ich muss zumindest zugeben, dass ich in Zeiten, in den ich mich angegriffen fühle, schnell dabei bin, mich selbst zu verteidigen.

Da möchte ich immer mehr lernen, Gott zu vertrauen.

Gerade zu Beginn ruft David dabei zweimal nach „dem Engel des Herrn“. Dieser Begriff im AT ist ja oft ein Blick auf Jesus. Andererseits erscheint es fast so, als wenn zum Ende des Gebets hin David fast prophetisch Worte niedergeschrieben hat, die eigentlich besser zu Jesus kurz vor der Kreuzigung passen, als zu David. Denn in den Versen 26 und 27 sagt der Beter ja, dass es letztendlich alles entscheidend ist, in welchem Verhältnis Menschen zu ihm stehen. Natürlich war König David ein von Gott gesalbter König – aber letztendlich ist es natürlich Jesus, an dem sich die Geister scheiden werden. David ist da nur ein typologischer Vorläufer des Christus.

 

 

In den Versen 9-10 kommt eine erstaunliche und herausfordernde Aussage des Psalmisten. In mitten aller Verfolgung betet er: „9 Aber meine Seele soll sich freuen des HERRN und fröhlich sein über seine Hilfe. 10 Alle meine Gebeine sollen sagen: HERR, wer ist dir gleich? Der du den Elenden rettest vor dem, der ihm zu stark ist, und den Elenden und Armen vor seinen Räubern.
Gerade in schweren Zeiten kann man ja leicht dahin kommen, dass man meint, dass Freude eben nicht wirklich möglich ist. Doch der Psalmist zeigt uns, wo wir nach Freude suchen sollen: beim immer-guten Gott, der den Seinen zu Seiner Zeit hilft.

  • Das wünsche ich mir auch für mich selbst – dass ich mich immer mehr am Herrn freue und das in allen Phase meines Lebens.
  • Unsere Umstände werden sich ändern – aber Gott ist immer gleich. Gerade deswegen „Freut Euch in dem Herrrn!“

 

Der Psalmist dringt in seinem Wehklagen zum Lobpreis Gottes durch. Das sehen wir dann nochmals in den Versen 18 und 27-28. Klagen, bitten und preisen gehen hier miteinander Hand-in-Hand.

 

  • Ich finde das sehr hilfreich. Hier wird weder von uns verlangt, dass wir in schweren Zeiten nie klagen dürfen, noch bleibt es beim Klagen. Und gerade da, wo wir uns im Vertrauen Gott zuwenden, werden wir im Glauben gestärkt und bekommen Gott wieder klarer in den Blick, was dann wiederum Lobpreis hervorbringen kann.

 

Ich wünsche uns, dass wir in guten und schlechten Zeiten, Gott immer wieder so in den Blick bekommen und dann eben auch immer wieder zum Lobpreis zurückfinden.