Die ersten 5 Verse zeigen uns den gottlosen Menschen. Hier klingt es so, als handle es sich dabei um bestimmte Menschen, im Gegensatz zu Anderen, die eben nicht so sind.
Paulus greift allerdings Vers 2 in Römer 3 auf und betont, dass diese Beschreibung grundsätzlich erst einmal auf alle Menschen zutrifft. Gerade das hilft dann auch den Rest des Psalms zu verstehen.
Wie kann es zu einem so prompten Wechsel zwischen dem Nachdenken über die Gottlosigkeit des Menschen und dann ab Vers 6 die Güte und Liebe Gottes kommen?
Die Antwort ist, dass es eben gerade die Güte und Liebe Gottes ist, die aus vormals Gottlosen, Menschen macht, die durch Gottes Gnade aus der Gottesferne und Blindheit ggb geistlichen Dingen befreit wurden und nun Gott erkennen, ihn lieben, fürchten und IHM nachfolgen.
Bei Gott „ist die Quelle des Lebens“ (v.10) und erst in Gottes Licht erkennen wir Dinge. Jesus Christus ist das Licht und Gott hat uns die Augen geöffnet, so dass wir nun anstatt der Finsternis das Licht erkennen, darin leben und es lieben (Joh 3,19).
So kann der Psalmist dann ab Vers 11 aus der Position eines Menschen schreiben, der nicht mehr den Gottlosen zugerechnet werden kann, sondern zu Gott gehört.
Diesen wunderbaren Wandel haben wir (wenn wir denn Christen sind) erleben dürfen und dafür dürfen wir Gott loben und preisen – jeden Tag neu.
Der Psalmist gibt uns die passenden Worte dafür: „HERR, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen. Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes, und dein Recht wie die große Tiefe. HERR, du hilfst Menschen und Tieren.
Wie köstlich ist deine Güte, Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.“
AMEN!