Dieser Psalm ist einer der sieben Bußpsalmen der Bibel.
Hier betet König David nachdem ihm Gott durch Nathan seine Sünde ganz klar vor Augen gestellt hatte. David beschönigt nichts. Er bekennt seine Schuld und gibt offen zu, dass er durch und durch Sünder ist. In der Tat lehrt uns David hier, dass wir schon in Sünde empfangen wurden, d.h., wir werden als Sünder geboren und werden dies nicht erst später. Deshalb sind wir alle auch von Anfang an erlösungsbedürftig.
David macht deutlich, dass unsere Sünde immer vor allem Sünde gegen Gott ist – so ist sicher auch das „An dir allein habe ich gesündigt“ in Vers 6 zu verstehen. Natürlich hat sich David auch an Batseba und Uria versündigt … aber in letzter Instanz ist jede Sünde gegen Gott gerichtet.
David zeigt hier Gott gegenüber die rechte Einstellung. Einerseits sucht ER Gott – er will das Gute von ihm hören und Gottes Barmherzigkeit erleben. Gleichzeitig fürchtet Er sich vor Gott und bittet Gott darum, sein Angesicht vor Davids Sünden zu verbergen.
- Das ist wahre Gotteserkenntnis – einerseits Gott zu lieben und sich nach ihm zu sehnen und andererseits IHN zu fürchten.
- Er ist der liebe und gnädige, aber auch der heilige und gerechte Gott.
- Durch Christus ist nun unsere Schuld getilgt und so können wir uns mutig dem Thron der Gnade nähern (Hebr. 4).
Die Verse 12-14 sind dann ja sehr bekannt und ein Gebet, in das wir hoffentlich alle einstimmen können – wobei wir wissen dürfen, dass Gottes Geist in allen Kindern Gottes ewiglich wohnt.
In Vers 15 sehen wir dann, dass David gerade weil er Gottes Gnade erlebt hat, nun auch andere Sünder lehren will.
- Ich denke je klarer wir erkennen, was Gott für uns getan hat, desto mutiger werden wir ihn als Retter verkünden.
Erlebte Gnade sollte uns einerseits gnädig machen, andererseits sollte es uns aber auch noch intensiver danach streben lassen, Gott zu ehren … und das heißt dann eben auch, dass wir Anderen den Weg zu Gott weisen wollen und Gnade nicht mit Gleichgültigkeit verwechseln.
Und so möchte ich für uns alle Vers 17 beten: „Herr, tu meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.“