Psalm 56:

Auch in diesem Psalm hören wir David mit einer Klage in Notzeiten.
Er ruft zu Gott und bittet um Gnade und vertraut darauf, dass Gott um sein Leid weiß.

  • Schwer tue ich mich dabei aber mit Vers 8. Da bittet der Psalmist den Herrn ja, im Hinblick auf seine Feinde „gnadenlos“ zu sein.

Der Psalmist rühmt Gott und hofft auf Gottes Wort – wohl vor allem, weil er um die Zusagen aus Gottes Wort weiß.

  • Gerade in unübersichtlichen und schweren Zeiten ist eine gute Kenntnis von Gottes Wort sehr tröstlich und wichtig.

So verfällt David nicht in Panik und zweifelt auch nicht an Gott. Er weiß, dass Gottes Kinder schon immer auch durch Leidensphasen gehen mussten und er weiß, dass Gott den Seinen letztendlich beisteht.

  • Ich denke, dass manche biblische Lehre (und mancher Psalm) für uns oftmals eher theoretisch klingt und wenig mit unserer Lebenswirklichkeit zu tun haben scheint.
  • Doch es ist gut, diese Lehren (und solche Psalme) sorgfältig zur Kenntnis zu nehmen. Nur so sind wir dann vorbereitet auf schwere Zeiten.
  • Und wer durch solche Zeiten geht kann großen Trost und eine sichere Zuversicht in diesen Worten (Lehren) finden.
  • Von daher hoffe ich, dass dieser Psalm gerade auch in dieser Zeit eine Ermutigung ist – wenngleich wir natürlich nicht unter bösen Menschen, sondern einem Virus leiden.

Psalm 120:

In diesem Klagepsalm lesen wir die Worte eines Gläubigen, der mitten unter Feinden lebt.
Der Psalm gliedert sich dabei in drei Teile.
1) In Vers 1-2 ruft der Beter nach Gottes Beistand und Rettung.
2) In den Versen 3-4 stellt er seinen Feinden eine rhetorische Frage und gibt dabei in Vers 4 auch gleich die Antwort. Die Scharfen Pfeile und feurigen Kohlen sind das, was den Feinden von Gott droht.
3) In den Versen 5-7 endet der Psalm mit einer allgemeinen Wehklage.

Wir sehen hier, dass ein Leidender – trotz Gebet und Gottvertrauen und trotz der Zuversicht, dass Gott seine Feinde strafen wird – leidet.

  • Ich denke, dass wir alle diesen Psalm gut mitbeten können. Denn es gibt halt Zeiten, in denen uns hier auf Erden das Leid nicht erspart bleibt.
  • Doch gleichzeitig dürfen wir in unserer Not zu Gott kommen und darum wissen, dass er uns durch Jesus Christus eines Tages von allen Leiden befreien wird!
  • Ich freue mich auf diese Zeit!

Psalm 140:

Dieser Psalm ist sehr spannend. Zu Beginn klagt David über das Unrecht der Gottlosen. Dabei beschreibt er diese Menschen mit Worten (in Vers 4), die Paulus in Römer 3,13 zitiert umso zu zeigen, dass alle Menschen Sünder sind.

Dann folgt Davids Lobpreis Gottes – hier kommt sein Gottvertrauen zum Ausdruck. Und genau das ist dann die Basis dafür, dass er sich selber am Ende des Psalms in der Kategorie der Gerechten sieht, die der Herr vor dem bösen Treiben der Gottlosen bewahren wird.

Der Herr wird dabei für Gerechtigkeit sorgen.

Aus unserer Sicht können wir heute erkennen, dass wir einst alle Ungerechte waren (so wie die Menschen, die zu Beginn des Psalms beschrieben werden).

Die Gerechten sind dann die, die auf den HERRN vertrauen.

Und seine Gerechtigkeit kommt entweder dadurch, dass Jesus für uns vollkommen gerecht war und uns seine Gerechtigkeit zurechnet – oder dadurch, dass der Herr die Ungläubigen dann eines Tages noch richten wird.

  • Gerade dieses Wissen sollte uns dazu veranlassen, nicht selber danach zu streben, die Ungerechten zu strafen, sondern da ganz auf Gott zu vertrauen. Genau das wird dann ja in Römer 12 gelehrt, wo sinngemäß der Aufruf aus Psalm 140,11 aufgegriffen wird.

Psalm 141:

Dieser Psalm ist ein wunderbares Gebet um Bewahrung. Dabei hat der Psalmist nicht nur die Bösen um sich herum im Blick, sondern auch sein eigenes sündiges Herz. Und so betet er und dankt für Korrektur.

  • Gerade für Konfliktzeiten erscheint mir dieser Psalm ganz viel wichtige Weisheit parat zu haben.
  • Mit Gottes Hilfe den Mund halten bzw seine Worte sorgsam wählen und dabei darum zu wissen, dass man selber ja auch nicht sündenfrei ist, ist das Gebot der Stunde in solchen Zeiten.

Und dann sollte man sich intensiv darum bemühen, nicht selber Böses zu tun und einfach auf Gottes Beistand zu vertrauen.

  • Möge der Herr uns immer wieder diese Einsicht und Bewahrung schenken.

Psalm 142:

Auch in diesem Psalm hören wir einen Hilferuf. Hier wird uns gleich zu Beginn der konkrete Anlass dieses Psalms genannt. Dabei handelt es sich entweder um die Begebenheit aus 1 Sam. 22,1 oder aus 1 Samuel 24,3. Inmitten von großer Not offenbaren diese Worte das große Gottvertrauen Davids.

David hofft auf Gottes Hilfe und verspricht, Gott zu preisen und die Gerechten um sich zu sammeln.

  • Wahrscheinlich haben wir in großer Not auch schon in ähnlicher Weise zu Gott gerufen. Und das ist gut so.
  • Wir sollten dabei nicht übersehen, dass wir als Christen schon die größte und wichtigste Rettung haben … denn durch Jesus haben wir bereits die Rettung vor dem ewigen Tod.
  • Gerade deshalb sollten wir nicht vergessen, unserem Retter auch immer wieder den lobpreis zukommen zu lassen, der ihm gebührt.