Psalm 78 ist ein ausführlicher Rückblick auf die Geschichte von Gott mit seinem Volk.
Der Psalmist zeigt uns den treuen, gnädigen, sein Volk rettenden und versorgenden Gott – und er zeigt uns ein Volk, das immer wieder gegen Gott rebelliert, sündigt und untreu ist.
Es ist bemerkenswert, wie Gott zwar die Schuld Israels nicht ignoriert, sondern darüber immer wieder zornig wird und Israel richtet … aber in all dem doch auch immer wieder ein Gott der Gnade ist. Seine Gnade ist dabei aber nicht universell. Viele erleben die rettende Gnade Gottes nicht und so endet der Bericht auch mit dem Hinweis, „Er verwarf das Zelt Josefs und erwählte nicht den Stamm Ephraim,“ … aber dann heißt es:
„68 sondern erwählte den Stamm Juda, den Berg Zion, den er lieb hat. 69 Er baute sein Heiligtum wie Himmelshöhen, wie die Erde, die er gegründet hat für immer, 70 und erwählte seinen Knecht David und nahm ihn von den Schafhürden; 71 von den säugenden Schafen holte er ihn, dass er sein Volk Jakob weide und sein Erbe Israel. 72 Und er weidete sie mit aller Treue und leitete sie mit kluger Hand.“
Gottes Gnade ist also ein freies Geschenk und nicht der Anspruch, den wir an IHN haben. In der Tat haben wir alle nur seinen Zorn verdient. Denn trotz seiner großen Liebe zu uns und all seiner Hilfe und Geduld, wenden wir uns – so wie Israel – immer wieder von ihm ab.
Und doch sind wir dann manchmal schnell dabei, im Angesicht von Leid Gott anzuklagen und in Frage zu stellen. Stattdessen sollten wir anerkennen, dass wir größeres Leid verdient hätten.
Dass wir leben und Gutes erleben ist allein der allgemeinen Gnade Gottes zuzurechnen.
Und wenn wir dann auch noch erfahren durften, wie Gott uns mit seiner erwählenden Liebe Glauben geschenkt und uns bedingungslose Zusagen für die Ewigkeit gegeben hat, dann sollte uns das unbeschreiblich froh und dankbar machen.
- Möge Gott uns dabei helfen, dass wir aus der Geschichte Israels lernen und uns als treuer und dankbarer erweisen und entschiedener für Gott leben!